24. August 2015

Skandinavien: zu Hitler ins Theater

Gestern lief ich in Helsingør einem Theatermann über den Weg. Er baute grad an einer Kulisse und befestigte Feuerwerk - und ich schaute zu. Er erzählte von einer grossen „Show“. So kam es, dass wir am Abend ein Strassentheater besuchten. Das Theater Albatross spielte „HELIG!“; ein bedrückendes Theaterstück über das Deutsche Reich, die Juden und so. Den dänischen Text verstanden wir nicht, aber die Szenen waren auch ohne einigermassen verständlich.

Manchmal sangen und tanzten die Spieler wie Gaukler, dann wieder ertönte stramme Militärmusik sie marschierten stramm unter wehenden Fahnen. Der Führer hatte Geierkrallen und wenn er sich zackig bewegte, staubte seine Uniform.

Der zweite Teil des Stückes spielte direkt vor der Festung. Zahlreiche Feuer loderten und verbreiteten eine gespenstige Stimmung. Dann ging das Tausendjährige Reich unter, es wurde kühl und wir gingen heim.

Über Nacht hat es aufgeklart, jetzt scheint manchmal sogar etwas Sonne. Wir brummen auf kleinen Nebenstrassen heimwärts. In dieser Gegend ist Dänemark sehr ländlich. Viel Gegend beidseits der Strasse; und Weizenfelder. Nur ab und zu unterbricht ein Dorf die Fruchtfolgeflächen.
Manche Häuser sind mit Stroh gedeckt. Besonders gefallen mir die Firstabdeckungen mit den Holzklammern. So was habe ich glaub noch nirgend gesehen.

Die Storebælts-Brücke verbindet die Insel Sjælland - wo auch die Hauptstadt Kopenhagen drauf ist - mit der Insel Fyn und dem Festland. Die Brücke ist enorm lang, insgesamt mehr als 13 Kilometer. Doch ganz besonders ist die die Hängebrücke in der Mitte. Sie hat eine Spannweite von 1‘625 Meter und ist damit eine der längsten Hängebrücken weltweit. Die Durchfahrt ist 65 Meter hoch, so dass auch die ganz grossen Kreuzfahrtschiffe darunter durch passen.

Wir übernachten am ehemaligen Fährhafen von Korsør (N55.3358 E11.1361) – also noch auf der Ostseite der Brücke - direkt am Quai.
Am Abend kommen einige Fischer und fischen Fische. Sie stehen an der Hafenmauer, lassen ihre Ruten schlapp ins Wasser hängen und futtern Pizza aus einer Kartonschachtel. Fangen tun sie nichts – gar nichts. Nur die Würmer hinauswerfen und im Wasser hin und her schwenken. Sie haben nicht einmal Eimer für die potentielle Beute dabei!

3 Kommentare:

  1. Den Fischern ging's nicht um Fische, sondern nur um die Entspannung von der harten Tagesarbeit und dem Stress mit ihren Frauen. Das ist nicht nur in Dänemark so.

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  2. Die Frau hat sich beim Fischen natürlich vom Stress mit ihrem Mann erholt. Klaro?

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