Guelmin. Kaum ist der Regen vorbei, machen wir uns auf den Weg. Von
Guelmin fahren wir auf einer kleinen Nebenstrasse südlich um die Berge herum.
Immer in einem breiten Flusstal. Kaum Leute, aber überall diese lila Blumen.
Bei Taghjijt überqueren wir die Hauptstrasse und fahren nach
Norden bis nach Amtoudi. Hier alle Wege zu Ende. Hinter dem Dorf thront hoch
auf einem Felsen oben die alte Speicherburg „Agadir-id-Aissa“. Ein Weg führt
zickzack den Geröllhang hinauf.
Kaum sind wir da, kommen wieder dunkelschwarze Wolken und eisiger
Wind. Wir verkriechen uns in unseren Möbelwagen und tun Dinge. Und nix oder
dösen herum.
Amtoudi ist ein abgelegenes Dorf zwischen einem Wildbach und
einer Felswand. Auf den wenigen ebenen Flächen pflanzen sie Getreide und etwas
Gemüse. Dazwischen ein paar Oliven- und Feigenbäume. Und im Geröll fressen
hagere Ziegen dürres Gestrüpp. Aber es gibt eine Trinkwasserversorgung, einen
Schulbus, Strom, Telefon und eine Teerstrasse – wie überall in Marokko. Der
König will das Land unbedingt entwickeln und die Armut überwinden.
Wir wandern durchs Dorf und weiter in die Schlucht hinein.
An den Felsen entlang führen offene Wasserkanäle für die kleinen Gärten und die
wenigen Häuser. Es ist scheisskalt, aber wunderschön.
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