Als wir zum ersten Mal überland nach Nepal fuhren, war auch eine Familie mit einem kleinen Buben dabei. Ein aufgewecktes Kind und Dani hiess er; glaube ich zumindest. Seine Eltern bekämpften aufkommende Langeweile mit musikalischer Früherziehung in Form einer Trompete.
Jetzt kann man dem Buben keinen Vorwurf machen; er war erst vier und die Trompete aus grünem Plastik. Aber das was er da hinaus blies, war laut und unschön. Ein irres Gehupe, Geplärre und Geblöck. Jedenfalls schwand mit jedem Tag unsere Begeisterung für Trompetenmusik.
Als wir nach etwa fünf Wochen Quetta in Pakistan erreichten, mussten wir etwas gegen dieses musikalische Inferno unternehmen; dringend. Aber die Plärre einfach verstecken ging ja nicht, das hätte zu weinerlichen Tränen seitens des Buben geführt. Was also tun? Wir erklärten dem Buben, dass man so eine tolle Trompete keinesfalls mit dem Mundstück voran in den Dreck rammen darf. Ja nicht. Niemals. Denn danach spiele sie ganz, gaaanz anders. Nie in den Boden hämmern; niemals nie. Und schon gar nicht mit einem Hammer wie diesem hier. Nie. Nicht mit so einem Hammer, keinesfalls, nienicht…
Am Abendessen rätselten die Eltern des Buben, warum dieser seine Trompete zerstört habe? Wo er doch so gerne damit gespielt habe! Ja - wer versteht schon, was in diesen kleinen Köpfen vor sich geht, sagte ich.
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