7. Juni 2012

Baltikum: da wo das Wasser an Land kriecht

Klaipeda. Am Morgen traue ich meinen Augen kaum; die Sonne scheint! Hat das Mäuschen von gestern meinen Wunsch doch tatsächlich erfüllt. Hätte ich geahnt, dass die Maus so gut funktioniert; ich wäre jetzt schön, reich und klug…

Eine Fähre fährt uns hinüber zur langen Insel; den kurischen Nehrungen. Die Fahrt übers Meer verläuft recht unspektakulär und dauert auch bloss etwas mehr als fünf Minuten.

Die Insel ist lang und der Sandstrand auch; gut 100 Kilometer. Davon die Hälfte in Russland drüben. Die Ostsee wellt pausenlos an Land. Ausser uns sind nur noch ein Fischer und seine Frau da. Sonst niemand. Inzwischen weiss ich auch warum; der eiskalte Wind. So kalt, dass sogar die Robben ins Polarmeer ausgeflogen sind.

Und was ich gestern über Klaipėda gesagt habe, nehme ich sofort zurück und bin fortan gegenteiliger Meinung. Die Stadt ist ganz nett. Und auch etwas hübschlich.

Wir fahren dennoch weiter. Nach Palanga, einem alten Seebad und Ferienort. Eine lange Fussgängerzone mit zahllosen Fressständen und Souvenirkiosken. Und einem Holzsteg, der einen halben Kilometer ins Meer hinaus ragt.

Und da sind auch wieder die Fischer mit ihren Ruten. Einer fängt einen spitzen Fisch. Und ich weiss sofort, weshalb der Fisch so zufrieden lächelt? Der ist froh aus dem kalten Wasser raus zu sein.

Wir nächtigen direkt am einsamen Meer. Wir suchen am Strand nach Bernstein. Ich finde gar nichts und Frau G. ein Fossil. Der Sonnenuntergang ist nach zehn Uhr abends und ganz orangerot. Und der Himmel ist lila.

9 Kommentare:

  1. ja das wasser ist kälter (auch nach einem langen heißen sommer)als weiter westlich und die badegäste sind handverlesen, aber wenn ich an timmendorf denke :-)
    gruß thomas

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  2. Den Sonnenuntergang hätte ich jetzt gerne gesehen ;-)
    Liebe Grüße und noch eine gute Fahrt, Jana

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  3. Ein Königreich für einen Strandkorb!

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    1. Es begann schon bald wieder an zu regenen - ein Korb hätte da wenig Freude gemacht!

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  4. Ja, aber weil man die Ostsee quasi für sich allein hat, kann man sich auch ins kalte Wasser wagen und niemand ist da, der sieht, wie man winselnd wie ein Hund und starr vor Kälte wieder zurück kraucht

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    1. Ihhhh, red nicht so - da frier ich schon beim lesen ;-)
      Ich fahr doch im Sommer auch an die Ostsee in die Ferien. Also ich hoffe ja auf ein bisschen wärmeres Wasser.

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  5. bloss nich weitersagen , dass da keiner is : nur das reingehen ins wasser braucht etwas überwindung, aber daran gewöhnt man sich, weil anschließend ist sogar der regen wärmer.... ich find und fands immer nur toll, schon wegen der menschenleere und dem allabendlichen "fisch mit fritki" (aber immer ohne irgendwelche sossen)... gruß thomas

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