23. Juni 2012

Baltikum: am Ende kein Liebesbaum

Pāvilosta ist ein gewöhnliches Fischerdorf. Die Hauptsehenswürdigkeit ist ein historisches Fischerboot auf einem Betonsockel. Die Fischerboote im Hafen schauen aber auch nicht viel anders aus. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die „Liebes-Kiefer“. Und die wollen wir sehen. Wir sehen unzählige Kiefern; die Liebeskiefer aber nicht. Später sehen wir ein Bild davon - ein krummer, zerzauster Nadelbaum.

Kurz darauf erreichen wir unser vorläufiges Etappenziel, Liepāja. Morgen werden wir von hier nach Deutschland fähren. Wirklich schön ist Liepāja ja eigentlich nicht, hässlich aber auch nicht. Eher so etwas dazwischen.

Bis vor zwanzig Jahren war Liepāja nämlich eine gesperrte Militärstadt und ein sowjetisches Sperrgebiet. Da brauchte sie nicht hübsch sein! Seither gibt man sich aber sichtlich Mühe, die Stadt etwas netter zu machen.

Die St. Meinard Kirche sah ich schon einmal in Hannover. An der „EXPO 2000“ war sie der Pavillon des Vatikans. Er hat seither aber arg gelitten, sieht etwas schäbig aus.

Seit bald fünf Wochen versuche ich ein Schnitzel zu essen. Bisher haben alle Versuche seiten des Schnitzels fehlgeschlagen. Aber heute scheint mein Tag zu sein - mein Schnitzeltag.
Wäre das Schnitzel nicht unter zu viel und viel zu schmierigem Käse begraben; es wäre in Ordnung gewesen. Jedenfalls für hiesige Verhältnisse.

In der Stadt hat es auf vielen Fusswegen so Rillen, damit sich die Blinden orientieren können. Und nun weiss ich auch, warum die Rillen manchmal plötzlich enden? Blinden-Roulett. Die Anwohner wetten drauf, wo der Blinde hinläuft und aufprallt…

1 Kommentar:

  1. Ich hätte Dich ja gerne letzte Woche hierzu eingeladen: http://wildespoulet.blogspot.ch/2012/06/wie-bei-oma-schnitzel-mit.html

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