Zwei Vermesser, Otto Gelpke und etwas später Carl Koppe nahmen sich der Aufgabe an. Sie legten ein Triangulationsnetz über den Gotthard und massen die genaue Lage der beiden Portale ein. Als „Massstab“ nutze man eine etwa 1‘200 Meter lange Basislinie zwischen Andermatt und Hospental. Mit diesen Messungen konnten sie nun die Tunnelachse definieren.
Damals waren nur schnurgerade Tunnels möglich, Tunnel mit Kurven konnte man nicht genügend genau einmessen.
Man hatte also jetzt den Startpunkt des Tunnels und die geplante Richtung. Diese theoretische Linie wurde nun möglichst weit ausserhalb des Tunnels präzise vermessen. Von diesem Punkt, dem Observatorium, konnte man dann in den künftigen Tunnel hineinschauen und -messen. Theoretisch hätte man durch den ganzen Gotthard hindurch nach Airolo schauen können.
Die Tunnelachse wurde vorsichtshalber weiter hinten mehrfach rückversichert. Mit sogenannte "Tunnelmarken".
Die damaligen Vermessungen waren unglaublich genau. Die beiden Tunnels trafen mittem im Gotthard präzise aufeinander. Seitlich betrug die Abweichung 33 cm, in der Höhe bloss 7 cm. Die Tunnellänge von Göschenen nach Airolo wies allerdings einen Fehler von 7.10 m auf; was aber bei einer Tunnellänge von 15 Kilometer zu verschmerzen war.
Am kommenden Wochenende ist wieder der "Europäischen Tag des Denkmals" und da kann man in Göschenen sogar Vorträge zu diesem Thema besuchen.
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