Aber dann merkten sie, dass Amerika wohl im Unterland liegt und soweit wollten sie nicht; und die Rakete noch gar nicht erfunden ist. Und dass sie Tofu nicht mögen, überhaupt nicht; schmeckt wie nasse Socken.
Dann meinte einer: Einen eigenen Staat gründen wäre doch was. Ohne fremde Vögte und Könige. «Die huäre Fetzlä chennid mir is Fiddlä blasä», meinte der Urner. Also gründeten sie einen neuen Staat; die „Schweiz“. Aber ohne die Berner, Zürcher und die Welschen und so.
In den darauffolgenden Jahrhunderten machten dann nach und nach auch anderen Kantone mit. Manche freiwillig, andere mussten mit Knüppeln überzeugt werden. Ab und zu kamen ausländische Heere vorbei; die schlug man tot. Und ab und zu heimsuchte man das umliegende Ausland und brandschatzte ein wenig.
Die Schweiz gedieh prächtig. Man erfand den Turbolader, das Nescafé-Pulver und die Computermaus. Und am Ende des 19. Jahrhunderts erinnerte man sich der stolzen Geschichte und erfand die 1. Augustfeier. Und deshalb feiern wir jedes Jahr am 1. August unseren Nationalfeiertag. Wir bleiben zuhause und schiessen Raketen gegen den Nachthimmel; und essen keinen Tofu.
Jawohl; so war das damals - genau so.
* An dem Tag muss es geregnet haben; denn bei schönem Wetter hätten die Bergeler zuhause bleiben und heuen müssen. Und es musste am Abend gewesen sein, denn bei Regenwetter mussten sie ja tagsüber güllen...
Wunderbar! Eine schönere Geschichte über eine Staatengründung habe ich noch nie gelesen.Und gut, dass Ihr kein Tofu mögt.
AntwortenLöschenAchja, ich denke doch, auch in der Schweiz ist der Nationalfeiertag ein arbeitsfreier Tag. Dann wünsch ich mal einen schönen freien Tag bei vielleicht sogar gutem Wetter!
Ich lach mich kaputt ab dieser Version. Müsste sofort in sämtlichen Schweizer Geschichtsbüchern Eingang finden, dann wären Geschichtsstunden viel kurzweiliger.
AntwortenLöschenHerrlich geschrieben! Hoffentlich hast du noch mehr solchen literarischen Unfug auf Lager.