5. September 2010

Luxemburg, Belgien und so

An einem Donnerstag im vergangenen August ging es los. Die fünfzehn eingepackte Unterhosen vermittelten einen zeitlichen Eindruck der anstehenden Reise. Es ging wie so oft übers Elsass nach Lothringen und weiter.
19. August bis 4. September


Die Belgier werden nicht umsonst „hommes frites“ genannt. Sie sollen einst diese schmackhafte Härdöpfel-Zubereitung erfunden haben – danke Belgier. Wir steuern gleich am ersten Tag so eine „Friterie“ genannten Gaststätten an. Ein schwitzender Koch mit einer trübweisser Schürze schöpft für uns eine Handvoll dieser goldgelben Leckerei aus dem siedenden Öl.

Bouillon ist ein malerisches Städtchen an der Semois, wie sie hier ihren Fluss nennen. Und auf einem Felsen hoch darüber steht die Schlossruine. Auf dem Fluss sind unzählige Pedalo unterwegs; manche als Plastik-Riesenschwan getarnt. Oder als hellblauer Polyester-Delphin. 

Der berühmteste Bouilloner ist der Godefroy de Bouillon. Vor tausend Jahren befreite er als tapferer Kreuzritter Jerusalem vor den orientalischen Besetzern; und rettete das Christentum. Heutzutage ist er bloss noch der Namensgeber für ein Bier. Wohl gut, dass er das nicht mehr erleben muss!

Jedes belgische Städtchen hat seinen Panzer; Bastogne hat gleich zwei. Und ein riesiges Kriegsdenkmal. Und eine Friterie, ansonsten gibt es nicht sooo viel zu sehen.



Weiter geht’s nach Luxembourg. Esch-sur-Sûre; ist schön anzuschauen, hat eine Brücke, ein Tunnel und eine Burg.

Der Mosel entlang, zahllose Flussschlaufen, Weinberge und romantische Dörfer mit Riegelhäusern. Und früher gabs mal beiderseits vom Fluss je eine Bahnlinie. Die eine Bahn fährt noch. Hier die doppelstöckige Brücke bei Alf-Bullay. Oben der Zug, unten die Autos und ganz unten die Schiffe. Der Zug fährt hier direkt von der Brücke in einen der längsten Tunnel Deutschlands.

Wie die Mosel fliesst auch die Saar etwas ziellos in den Hügeln herum.

Speyer begrüsst mich und Frau G. mit einem Regenbogen - danke Speyer.
Die Stadt ist sehr angenehm und immer eine Reise wert. Schöne Innenstadt und üppige Parkanlagen.

Ein Eingeborener empfiehlt mir „Pfälzer Saumagen“ zu essen. Man stopft dazu allerhand Speiseresten in einen Schweinemagen und brät einige Scheiben davon in Butter. Achtung; das Schwein wird nicht mitserviert, bloss sein Magen. Schmeckt aber dennoch guuut.

Im Technik Museum von Speyer und Sinsheim besichtigen wir aufgespiesste Flugzeuge und müde Autos. Hier eine Concorde hinter einer Tupolew-144. Beides Überschallflugzeuge; und beide stürzten je einmal in Paris ab.

Auf dem Nachhauseweg besuchen wir noch die „Landesgartenschau“ in Villingen-Schwenningen. Die Blumen sind schön, die Ausstellung aber ist belanglos. So originell wie eingeschlafene Füsse.

War eine schöne Tour, da fahren wir wieder mal hin.

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