18. August 2016

Jura: Schwüle und Pfahlbauer

Nach dem Voodoo-Fernreise-Treffen wollen wir noch nicht schon wieder nachhause. Es ist zwar Sonntagabend, aber wir haben noch einige Tage Zeit. Darum fahren wir quer durch die hübsche Landschaft des Berner Seeland. Überall sehen wir Gemüse- und Kornfelder. Die Pflanzen stehen stramm in Reih und Glied und warten auf die Ernte.

In Hautrive flanieren wir ein wenig dem Ufer des Lac de Neuchâtel, dem Neuenburgersee, entlang; bewundern die nette Landschaft und kühlen unsere Flossen im Wasser. Gleich nebenan steht das Pfahlbauermuseum Latenium. Hinein gehen wir nicht – jetzt am späten Nachmittag ist es eh zu – aber wir schauen uns im Park einige Ausstellungsstücke an. Das Pfahlbauer-Dorf, den Pfahlbauer-Einbaum, die Pfahlbauer-Brücke und das Pfahlbauer-Spielplatz-Mamut.

Dann rollen wir weiter und hinein in die Jurahügel. Es ist schwülheiss und es sieht nach Gewitter aus. Doch schlussendlich bleibt es bei ein paar Quellwolken und einem kunterbunten Sonnenuntergang.
Schon aus der Ferne sehen wir die imposante Felswand des Creux du Van. Da wollen wir hinauf, wissen aber nicht wie und wo? Aber es wird schon irgendwo ein Hinweisschild geben.

Wir übernachten im Val-de-Travers; in Noiraigue und ganz angenehm am Waldrand. Ein lauer Abendwind bringt Abkühlung und schiebt die letzten Wolken vom Himmel. In der Ferne höre ich leises Kuhglockengebimmel. Ab und zu röhrt ein Töff vorbei und versucht den örtlichen Dorfstrassen-Geschwindigkeitsrekord zu knacken. Schön hier.

17. August 2016

Jura: Voodoo-Afrika-Treffen

Kürzlich fand in Niederried das legendäre Voodoo-Treffen statt. Erst wollte ich nicht hin, doch einige ernste Worte von Frau G. und ein Mail vom Märe überzeugten mich dann doch. Also rollten wir mit unserem Möbelwagen ins Berner Seeland.
Das Int. Voodoo-Afrika-Treffen gibt es nun schon seit 28 Jahren und es ist das wichtigste Treffen für Afrikafahrer und Globetrotter. Auch heuer sind wieder viele hundert Weltreisende mit ihren grobstolligen Reisefahrzeugen da. Hochsommerliches Wetter und ein Lagerplatz direkt an der Aare. Überall rauchen die Grillfeuer und lümmeln kernige Kerle und gegerbte Frauen herum. Der Nachwuchs spielt im Sand und die Hunde dösen im Schatten. Die Stimmung ist wie immer ausgesprochen friedlich und nett.

An den beiden Abenden schauen wir uns einige Vorträge an. Ganz besonders spannend fand ich die Reise von Beat Steger. Er fuhr kürzlich mit seinem Mofa von Ägypten nach Südafrika.

Wir verbringen zweieinhalb wunderschöne Tage mit Plaudereien und Grillwürsten. Diesmal ein Cervelat mit orientalischem Taboulé. Es war toll.
Lieber Jürg - vielen Dank an dich und dein Team...

15. August 2016

Sommerferienwurst

der Muger macht Sommerpause. Bis dann zeige ich euch ab und zu meine Sommerferien- und Feiertagswurst:

Heute eine pfannengebrutzelte Schwingerwurst. Schwingen ist - wie ihr wisst - eine sehr traditionelle Sportart von uns Berglern. Dabei umarmen sich zwei stämmige Kerle solange, bis einer auf den Rücken fällt oder sich ergibt.

12. August 2016

reich und berühmt wie der Muger

Die Simona hat kürzlich drei interessante Fragen gestellt: Warum genau bloggst du? Was ist deine Motivation dahinter? Was macht einen erfolgreichen Blog aus? 
Ich beantworte sie gerne, und so gut ich kann.

Ich habe ja schon immer Tagebücher geschrieben; früher in karierte Hefte, jetzt ins Internet hinein. Der Unterschied ist einzig, dass jetzt alle mitlesen können. Und dass ich nun meine Texte mit meinen Bildern vereinen kann. Im karierten Heft war das nicht möglich.

der Muger macht ein Selfie
Ich glaube ja, es gibt grundsätzlich zwei Arten von Blogs. Bei den einen schauen die Leser vom aussen auf den Blogger. Auf sein interessantes Dasein. Wie hübsch, stylisch und ach so crazy er ist. Die meisten Mode-, Kosmetik-, Elektronik-, Travel- und Mamablogs funktionieren so. Bei mir läuft das genau andersherum; der Leser schaut durch Mugers Augen in die interessante Welt hinaus. Deshalb ist der Muger ja auch ein Kunstfigur, ein Pseudonym. Ich selber bin nämlich bloss der Kerl dahinter; der aufschreibt, was der Muger sieht und tut. 
Dazu kommt, dass ich nicht schreibe um den Lesern zu gefallen, sondern einfach all das, was mich grad interessiert. Ich berichte munter über Reisen in komische Länder, rostigen Autos, Würste und Architektur, selbst dann noch, wenn es keiner mehr lesen täte. 

Natürlich freue ich mich über viele Kommentare und Klicks. Und über überschwängliches Lob auch. Aber mein Lebensglück hängt nicht davon ab. Und damit reich und berühmt werden muss ich auch nicht. Warum auch, denn berühmt würde ja eh der Muger und nicht ich.

11. August 2016

Floridus und Placida sind hübsch tot

Sommerferienzeit ‒ und wir können nicht verreisen! Also machten wir einen Ausflug nach Engelberg und bewunderten die heilige Floridus und Placida. Komisch bloss, dass diese Heiligen anderswo komplett unbekannt sind!

Das kam so: Nach den Wirren der Reformation fehlten in vielen Kirchen die Reliquien. Nur gut, dass zur gleichen Zeit bei Bauarbeiten in den römischen Katakomben unzählige alte Skelette gefunden wurden. Man nutzte die Gelegenheit, gab ihnen exotische Namen und machte „heilige Märtyrer“ daraus. Und füllte damit die Lücken in den Altären.
Später wurden die Gerippe mit barocken Gewändern geschmückt und sie mit allerlei Schmuck behängte.
Heute bezeichnet man diese römischen Knochen als „Katakomben-Heilige“ und in vielen Kirchen sind sie schon längst wieder verschwunden. Hier in Obwalden kann man sie aber noch da und dort bewundern.