16. Juli 2019

Friesland: was ist die Eifel

2 Andernach. Der Tau glitzert in der Morgensonne. Wir fahren zum Lacher See, einem alten Vulkankrater mitten im Wald. Und weil wir grad hier sind, schauen wir auch noch bei der mittelalterlichen Klosterabtei Maria Laach (n50.4024, e7.253) rein. Viel romanisches Gemäuer und bleichbeinige Ausflugstouristen.

Die Eifel ist für uns komplettes Neuland. Wir kurven durch die Hügellandschaft und geniessen die unterhaltsame Fahrt. Irgendwann kommen wir am Nürburgring vorbei. Im Vorbeifahren sehen wir die Rennautos. Manchmal läuft unsere Strasse sogar direkt an der Rennpiste entlang. Ich gebe mir redlich Mühe, aber die Flitzer sind einfach schneller.
Kurz nach dem Mittag kommen wir an Waldi´s Eifel Antik (n50.4716, e6.5254) vorbei. Den Waldi kennt man von „Bares für Rares“ im ZDF. Als wir seinen Laden betreten, umarmt er als erstes Frau G. und begrüsst mich wie einen alten Kumpel.
Der Laden ist von unten bis oben mit Kostbarkeiten vollgestopft. Ein herrliches Sammelsurium mit allerlei Preziosen. Wir kaufen einige Geschenke für die Daheimgebliebenen.

In der Nähe von Mechernich besuchen wir die ganz spezielle Bruderklausen-Kapelle (n50.5924, e6.7273). Der Bruder Klaus ist ja nicht nur der schweizer Nationalheilige, sondern er im 14. Jahrhundert auch ih in unserem Nachbardorf Sachseln gelebt.

Die Bruderklausen-Kapelle wurde vom Architekten Peter Zumthor entworfen. Sie steht wie ein riesiger Stein mitten in einem Weizenfeld. Man betritt si durch eine dreieckige Tür. Innen ist sie ganz rau und dämmerig. Durch eine Öffnung kann man den Himmel sehen. Ein grossartiges Stück Baukunst.

Einer quatscht uns an und erzählt, dass er im nahen Wachendorf den „Bauershof“ (n50.5941, e6.7436) bewirte. Wir gehen hin, setzen uns in die Bauernhof-Gaststätte und geniessen die gemütliche Stimmung. Viele hundert Jahre alte Riegelbauten und eine nette Plauderei mit den anderen Gästen. Hier gefällt’s uns.
Da es nun schon später Nachmittag ist, beschliessen wir gleich in Wachendorf zu übernachten. Im Schatten einer Eiche finden wir einen guten Schlafplatz.

15. Juli 2019

Friesland: anfangs brummen wir nach Norden

1. Heute geht’s los. Als erstes wollen wir in die Gegend von Amsterdam fahren. Das sind gut 900 Kilometer und wir nehmen uns dafür einige Tage Zeit.
Wir fahren nach Basel und dann von Süden nach Norden durchs ganze Elsass. Das Wetter ist wild und regnerisch.

Kurz nach der deutschen Grenze beuchen wir das weitherum unbekannte Dorf Jockgrim. Hier bestaunen wir als erstes das „Ludowici-Kugelhaus“ (n49.0938, e8.2735). Der Ziegelfabrikant Johann Wilhelm Ludowici hat das Minihaus in den 1950-er Jahren erfunden. Er baute einige Prototypen, von denen aber kaum einer überlebt hat.

Eine schachtdeckelgrosse Pizza später brummen wir weiter nach Norden. Erst über die A65, dann über die A61. Es hat kaum Verkehr und rundherum gibt es sehr viel Gegend; Gebüsch, Felder und Wälder. Manchmal kuscheln sich ein paar Häuser um eine Dorfkirche. Es fällt uns wieder einmal auf, wie schön Deutschland eigentlich ist.
Bei Andernach fahren wir auf den Krahnenberg (n50.4434, e7.3829) hinauf. Von hier oben haben kann man ins Rheintal hinunter sehen. Weit unten fahren die Frachtschiffe. Die einen schwimmen talwärts, die anderen quälen sich gegen die Strömung bergwärts.

Dann kommt ein Gewitterregen und vertreibt die schwüle Hitze. Und auch all die Ausflügler, Sportler und Hündeler. Nur wir bleiben und haben schon bald den schönen Platz ganz für uns alleine.
Heute war’s ein langer Ritt, mehr als 650 Kilometer.

21. Juni 2019

mit Power nordwärts

Schon bald geht’s los, wir fahren in den Norden. Zuerst wollen wir in die Niederlande heimsuchen und dann uns die deutsche Nordseeküste anschauen. Frau G. will baden und ich möchte eher tote Fische essen und einige Würdigkeiten ansehen. Mal schauen wo es uns hintreibt.

Unser Möbelwagen hat noch eine neue Batterie bekommen. Die alte ist im Winter erfroren; meine Schuld.
Gepackt haben wir noch gar nix. Das machen wir traditionell erst eine Halbestunde vor der Abfahrt. Ich habe mir da nämlich ein ganz raffiniertes System ausgedacht. Ich kippe einfach den Korb mit der sauberen Wäsche in eine Ikea-Tasche – fertig.
Eine konzeptionelle Schwäche dieses Systems offenbarte sich damals, als ich ohne Hosen im Marokko strandete. Blöd gelaufen. Drum achte ich seither immer drauf, dass ich auch Zweibeiner dabei habe.

4. Juni 2019

mängelfrei nach Friesland

Wir waren jetzt lange nicht mehr unterwegs. Die letzten Reisen waren im Winter nach Südtunesien und nach Süditalien. Und jetzt ist schon Juni und wir wollen endlich wieder los.

Vorher musste ich aber noch mit dem Möbelwagen zur Fahrzeugkontrolle. Der Prüfer prüfte, rüttelte und schüttelte und spähte in allerlei Hohlräume. Schlussendlich war er mit dem Ergebnis zufrieden. Mängelfrei - alles in Ordnung.
Jetzt habe ich wieder drei Jahre freie Fahrt. Die nächste wird uns wohl an die Nordsee führen…

3. Juni 2019

ach, war das schön

Es war ein wunderschönes Wochenende. Wir waren unterwegs, haben viel gesehen und viel geplaudert - und wir haben eine exotische Wurst gegessen

Eine Treberwurst, so wie sie in den Weinbaugebieten der Westschweiz gemacht wird. Sie sieht zwar unschön aus, schmeckt aber umso besser.