23. Januar 2018

Malta: Valletta, Birgu und anderswo

Wir wohnen in Sliema. Die Hauptstadt Valletta liegt gleich gegenüber auf der andern Seite der Bucht. Am besten kommen wir mit der Fähre hinüber. Die Fahrt kostet 1,50 und dauert bloss wenige Minuten. Ein kurzer Regenguss nässt uns zwar ein, dann scheint aber gleich wieder die Sonne.

Valletta hockt auf einem Hügel und ist von haushohen Festungsmauern umgeben. Wir steigen hinauf und tauchen ein ins Häusermeer.
Alle Strassen sind schnurgerade und verlaufen rechtwinklig Hügel auf und – ab. Und obwohl viele Gassen sehr, sehr schmal sind, ist alles voller Autos.

Auf den kleinen romantischen Stadtplätzen sind überall Bühnen und Scheinwerfer aufgebaut. Hier finden abends die Feierlichkeiten zu „Kulturhauptstadt Valletta 2018“ statt. Leider stören diese Bauten ein wenig die Idylle.
In den Upper Barrakka Gardens setzen wir uns ins Café und trinken feierlich ein „Kinnie“, diese hier so beliebte Bitterorangen-Limonade.

Punkt zwölf schiesst nebenan die Saluting Battery eine alte Kanone ab. Früher war das ein wichtiges Zeitsignal, heute dient es bloss noch zur Volksbelustigung. Einige als Soldaten verkleidete Jungs gockeln umher und ziehen pünktlich am Abzug. Ein Knall und etwas Rauch – das war’s.
Mit dem Barakka Lift fahren wir 58 Meter weit hinunter zum Meer. Gleich ums Eck herum fährt das Fährschiff über die Bucht hinüber nach Cospicua. Man könnte auch mit einem „Dghajsa“ fahren, einem typischen Malta-Ruderboot. Damit kostet die Überfahrt auch nur 2 Euro. Rudern tun sie aber schon lange nicht mehr, dank einem Aussenbordmotor...

Das Städtchen Cospicua ist sehr unaufgeregt und ganz ohne Tourismus. Wir schauen uns dies und das - und das alte Schiffdock No 1 an.
In einer Pastizzeria verkaufen sie - öööhm - Pastizzi. Das sind so kleine Blätterteigtaschen mit verschiedensten Füllungen. Heute erwischen wir solche mit Käse- und Erbsenfüllung; sehr fettig und sehr gut.
Von Cospicua schlendern wir weiter nach Vittoriosa, das aber von allen nur „Birgu“ genannt wird. Das Städtchen liegt wieder oben auf einem Hügel und ist wie Valletta auch von mächtigen Festungsmauern umschlossen. Die Gassen sind noch etwas steiler und enger als drüben. Und viele Fassaden schauen sehr angejahrt und aufgegeben aus. Aber grad das mag ich ja besonders gerne.

In einem Gebüsch vor dem neuen Marinemuseum von Birgu steht ein kleines Denkmal (n35.8871, e14.521). Es erinnert an die letzten britischen Soldaten, die genau hier 1979 ihr Kriegsschiff bestiegen und damit Malta endgültig verliessen. Die Malteser waren alles andere als traurig, denn zum ersten Mal in Maltas Geschichte waren nun keine fremden Armeen auf der Insel.
Statt Frachter und Kriegsschiffe ankern hier heute nur noch noble Jachten und Segelboote.

22. Januar 2018

Malta: Flug mit Maltesers

Heute wollen wir nach Malta. Um 17:45 legt unser Air Malta Airbus ab und donnerte südwärts in die Abenddämmerung. Über Mailand wird uns ein daumengrosses Sandwich und eine Plastikflasche Wasser serviert. Das letzte Mal gab es noch „zumBeispielHühnchen- das ist jetzt wohl dieser Fortschritt.
Frau G. kauft bei der Flugbegleiterin eine Tüte Süssigkeiten – natürlich ausgerechnet „Maltesers“!

Als wir auf Malta  landen ist es bereits stockfinstere Nacht. Da wir nur mit Handgepäck reisen, können wir ungehindert vom Flugzeugsitz bis zum Flughafenausgang durchmarschieren. Hier kaufen wir am Taxischalter eine Fahrt nach Sliema; 20 Euro Festpreis. Der Bus wäre günstiger gewesen, aber der fährt erst in einer halben Stunde und wir hätten unterwegs auch noch umsteigen müssen.
Unser Taxifahrer scheint heute noch etwas anderes vor zu haben, denn er räubert wie eine Wildsau durch die engen Gassen. Mehr als einmal schiessen wir nur fingerbreit an einem anderen Verkehrsteilnehmer vorbei.

Unser Hotel liegt direkt am Meer. Doch unser Zimmer ist hinten raus und deshalb sehen wir statt zum Meer nur in den kargen Innenhof. Dafür ist das Zimmer aber sehr ruhig. Und sehr gross. Es hat sogar drei Betten – warum auch immer?
Natürlich gibt es nur diese eckigen englischen Steckdosen. Unsere runden schweizer Stecker gehen da aber trotzdem hinein; ich muss einfach zuerst ein Wattestäbchen ins dritte Steckdosenloch hinein drücken, damit die Sicherung weggeht. Aber zum Glück haben sie hier wenigstens 230 Volt und nicht nur 110 Volt, wie das sonst in ehemaligen britischen Kolonien gerne der Fall ist.

Insgesamt war es eine ereignisarme und angenehme Anreise. Trotzdem bin hundemüde − vermutlich spüre ich schon den Jetlag.

20. Januar 2018

das Sandwich-Tier

In Bristen sah ich neulich dieses Schild: «Alpkäse und Lama-Fleisch».

Käse und Lama. Jetzt fehlt mir nur noch knuspriges Brot und gelbe Alpbutter dazu – und ich könnte daraus ein perfektes Sandwich basteln...

18. Januar 2018

die geniale Wort-Uhr

Neulich waren wir irgendwo zu Besuch - und da stand eine „Qlocktwo", diese geniale Wort-Uhr. Statt mit Zeigern schreibt sie die Zeit mit Worten hin. Und das in allen möglichen Sprachen. Diese hier schreibt in Berndeutsch.

Erfunden wurde die Qlocktwo vor einigen Jahren von den beiden schwäbischen Designern Marco Biegert und Andreas Funk. Mir gefallen das gradlinige Konzept und die sehr schlichte Gestaltung; „füf vor haubi sächsi“. Besser kann man es nicht machen.

17. Januar 2018

vor 20 Jahren - www Sahara

Als ich im Januar 1998 aus Mittelamerika zurückkam, besorgte ich mir meinen ersten Internet-Anschluss. Seither bin ich online – also nun seit genau 20 Jahren.
Das Internet wurde ja im August 1991 in Genf öffentlich gemacht. Anfangs war es noch eher etwas für Forscher und Freaks. Aber als dann Mitte 1990-er Jahren die ersten Browser kamen, wurde es erst so richtig populär.

Bild: google.ch
Nun waren Reiseinformationen über exotische Länder frei erhältlich. Ich lud damals nächtelang Satellitenbilder der Sahara herunter. Die Auflösung war noch gering, aber trotzdem deutlich besser als die jahrzehntealten Landkarten aus der Kolonialzeit, die wir damals benutzten. Mit Satellitenbildern und den ersten Navi war es nun plötzlich möglich mitten durch die Wüste zu fahren – und immer genau zu wissen, wo man ist. Das war ein völlig neues Gefühl.