10. Januar 2017

tödliche USA-Grenze

Jetzt mal im Ernst - mir platzt gleich der Kropf. Gestern sah ich im Fernsehen einen Bericht über die Mauer zwischen Mexiko und den USA. Jedes Jahr sterben 250 bis 400 Menschen beim Versuch die Mauer zu überwinden.
Das sind jedes Jahr mehr Mauertote als damals in der DDR. Hier starben in den 40 Jahren DDR etwa 150 bis 250 Menschen.

Wo bleibt da der Aufschrei der freien Welt?

9. Januar 2017

Reiseproviant einkochen

Für unsere nächste Marokko-Reise will ich zwei, drei vorgekochte Menüs einpacken. Selbstverständlich könnte ich auch Konserven verwenden, aber da gibt es nur eigenartigen Matsch an roter Sosse. Deswegen habe ich selber gekocht und das Essen dann „eingekocht“. Also bei hoher Temperatur sterilisiert. So wie früher.

Und das geht so: Das Essen wird halbwegs fertig gekocht und kommt dann in Gläser; Einweck-Gläser oder gebrauchte Gurkengläser. Egal.
Traditionell werden die verschlossenen Gläser nun 90 Minuten gekocht. Dabei sterben alle Keime ab und das Essen wird monatelang haltbar. Mir war das zu langen, deshalb habe ich die Gläser im Schnellkochtopf sterilisiert; 20 Minuten bei etwa 115°C. Bei meinem Schnellkochtopf bedeutet das Vollgas auf der zweiten Stufe.

Gekocht habe ich die Hausfrauenvariante von Boeuf Stroganoff und Hühner-Curry. Beides noch ohne Rahm oder Kokosmilch; denn die Sauce werde ich erst vor Ort fertigkochen.
Und wenns nicht klappt, werden wir mitten in der Sahara sehr hungrig und sehr traurig vor leeren Tellern sitzen.

6. Januar 2017

was man über den Winter wissen muss

Wenn ich in meiner Schulzeit eines gelernt habe, dann dass man im Winter Handschuhe anziehen sollte. Aber erst kürzlich ist mir klar geworden: Immer - jawohl, ohne Ausnahme immer - zuerst die Fingerhandschuhe anziehen. Und erst dann die Fäustlinge drüber.

Andersrum gehts nämlich nur sehr schwer  - und das Ergebnis ist wenig überzeugend.

4. Januar 2017

unser Leih-Hund

An Silvester/Neujahr hatten wir einen Hund – einen Leih-Hund: Einen pelzigen Tetrapoden in der Grösse eines Kinderfahrrades. Seinen Namen konnte ich mir nicht merken und nannte ihn deshalb „lass das“, „weg da“ oder „neiiin“. Der Hund war ganz nett und tat nichts ausser Fressen und Liegen. Also genau wie ich. Wobei wir aber nur teilweise vom gleichen frassen. Die getrockneten Schweineohren zum Beispiel fand nur er lecker.

Mitten in der Nacht kläffte er laut auf. Erst dachte ich, es sei wegen dieser Silvester-Feuerwerks-Knallerei; aber nach genauerer Betrachtung glaube ich nun, er hat sich an meiner Schnarcherei erschreckt. Jedenfalls sagte ich „neiiin, lass das!“ und er legte sich brav wieder hin ‒ und wir schliefen weiter.

Mehrmals am Tag knüpften wir eine Leine an den Hund und zerrten ihn hinaus in die neblige Kälte. Dann immer das gleiche Spiel. Der Hund schnüffelte eifrig herum, brunzte vielerorts hin. Dann gingen wir schnell wieder rein an die Wärme und ich bekam ein Leckerli.

Als der Hund uns wieder verliess, schwänzelte er wie wild und hatte nicht eine einzige Träne in den Augen. Und ich meinen Platz auf dem Sofa wieder ganz für mich alleine.

2. Januar 2017

Winter am Lungerersee

Manchmal denke ich, da wo ich wohne ist es halt schon schön. Ganz besonders nett ist es zurzeit am Lungerersee. Das Wasser plätschert friedlich ans Ufer und die Fischer schwenken Maden.

Trotz des trockenen Winters ist noch Wasser im See. Aber schon in zwei Monaten wird es hier ganz anders aussehen. Dann breitet sich hier eine krustige Schlammwüste mit den Ruinen von der damals untergegangenen Häusern aus. Und da drauf freue ich mich ganz besonders, denn dann gehe ich hier auf Schatzsuche.