16. Februar 2015

peinlich am See

Ich sag mal so; es war einfach nur peinlich. Da stellt man bloss mal kurz sein Auto auf dem Spazierweg am See ab – und dann lässt es sich nicht mehr starten. Es macht nur noch chrrrrrrr-rrr statt brummm. Kurze Analyse: Das Anlasser-Relais funzt, aber das Ritzel geht nicht rein. Da muss der Pannendienst her.

Der gelbe Engel heisste René und misst die Batterie: 28 Ampere – viel zu wenig. Die Batterie ist seeehr müde. Neue rein und der Motor tut wieder.
Wegen so einer Kleinigkeit habe ich den Pannendienst gerufe - wie peinlich.
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15. Februar 2015

unglaublich – ich an der Fasnacht in Giswil

Nach all dem warmen Frühlingswetter in Andalusien bin ich froh, wieder zuhause zu sein. Denn: Morgen ist bei uns Fasnacht - und da will ich unbedingt dabei sein. Eigentlich wollte ich mich heuer als Architekt verkleiden; Freitag-Tasche, schwarzer Rollkragenpulli mit Schuppen und so.

Jetzt gehe ich aber doch als "Hello Kitty". Solltet ihr also morgen einer etwas stämmige „Hello Kitty“ begegnen – das bin ich..

13. Februar 2015

Andalusien: wir werden zurückkommen

Es ist windig, es ist wolkig und es ist stockfinster als wir aufstehen. Heute müssen wir früh los, denn um zehn geht unser Flug nachhause. Schnell kulturbeuteln und frühstücken. Dann auf der Müllkippe das Klo leeren und zu unserer Autogarage hin fahren. Tanks und Kühlschrank auf, Batterien abklemmen und alles zuschliessen. Fertig.

Am Flughafen ist diesmal nicht so viel los. Jedenfalls kommen wir ohne Warteschlangen durch die Kontrollen. Dafür ist der Easyjet-Flieger schon wieder rammelvoll. Wir steigen wie immer als letzte ein, quetschen uns in den Sitz und heben ab.

Unser Stewart heisst Oscar und ich könnte wetten, den habe ich neulich am Strand gesehen? Insgesamt ist der Flug – öööhm – ereignisarm. Das liegt auch daran, weil ich fast die ganze Strecke schlafe. Wir landen pünktlich in Basel, unser Auto steht auf seinem Parkplatz in Frankreich und es nieselt Schnee. Wir fahren noch gschwind zum Einkaufen in einem französischen Supermarkt und dann nachhause.

Es ist trüb und kalt. Zum Glück fliegen wir in wenigen Wochen erneut nach Spanien! Und dann gehts ab nach Marokko.

12. Februar 2015

Andalusien: Autozeug und Flugmobile

Malaga. Der Wind zerrt an unserem zuhause. Es ist kühl und der Himmel gräulich; Museums-Wetter. Davon gibt es in Málaga ein ganzes Rudel, aber ich möchte ins Automuseum: „Museo Automovilistico“ im Westen der Stadt.

Vom Automuseum habe ich nicht viel erwartet, umso mehr bin ich nun ob der Sammlung überrascht. Viele seltene Autos aus aller Welt. Und endlich einmal ein Automuseum ohne einen VW Käfer gleich beim Eingang.

Viele der Klassiker sind leider überrestauriert und wirken kitschig bunt. Wer also rosa Cadillac mag, ist hier genau richtig.
Zusammen mit den Autos präsentiert das Museum auch zeitgenössische Kleider. Wertvolle Einzelstücke von allen bekannten Designern. Und Autos von Prominenten, zum Beispiel einen kitschigen Rolls Royce und ein Bühnenkostüm vom Michael Jackson.

Noch etwas weiter im Westen ist das Flugzeugmuseum: „Museo Nacional de Aeropuertos Y Transporte Aereo“. Wir schauen die kleine Sammlung alter Flugzeuge an. Dazu einige Flughafen-Fahrzeuge und Gerümpel.

Fast alle Flugzeuge sind nicht original und wurden in den Farben anderer Airlines angemalt.

Versteckt hinter einem Schuppen entdecke ich ein mir unbekanntes Flugzeug. Der Lack blättert und im Cockpit nesten Vögel. Später schreibt das Internet, es handle sich um eine englische De Havilland DH.104 Dove.

Den restlichen Nachmittag liegen wir faul herum und gehen shoppen. Also ich nicht, nur das eine.

11. Februar 2015

Andalusien: milde Stadt und wilde Musik

Mit dem Stadtbus lassen wir uns ins Zentrum kutschieren. Es ist zehn, also noch früh am Morgen. Die Markthalle hat aber schon auf. Ein Gusseiserner Ess-Palast. Unzählige Sorten Meeresgetier, Fleischwaren von Schweinen und Stieren, Gemüse und Früchte. Alles kunstvoll geschichtet und drapiert. Ein Augenschmaus.

Frau G. ekelt sich zum ersten Mal nicht vor den Fischen, Krebsen und Muscheln. Langsam gewöhnt sie sich an diese schmackhaften Meerer-Tierli.

Heute will ich shoppen gehen, denn mein Göttimeitli wird 18 und wünscht sich ein Geschenk aus Málaga. Neulich habe ich in einem Schaufenster ein gemustertes Kleid mit einem dunkelroten Mantel und den dazu passenden Socken gesehen. Das will ich haben und die Grösse habe ich auch abgeklärt.

Wir schlendern durch die Hintergassen der Stadt. Hier ist es etwas weniger edel, dafür urtümlicher. Am Plaza de la Merced hocken wir uns in ein Strassen-Café und schauen den Leuten zu. Die Sonne scheint und es ist warm wie im Frühsommer.

Viele Jahrhunderte lang war Málaga arabisch. Aus dieser Zeit sind die beiden Burgen auf dem Hügel hinter der Altstadt. Wir stampfen zu einer hinauf. Viel rekonstruiertes Gemäuer und liebliche Gärten. Ich latsche aus Versehen in ein Wasserbecken, lasse mir aber nichts anmerken.

Die Burganlage ist eher enttäuschen, da kaum etwas original ist. Alles nachgemacht und aufgehübscht. Nett anzuschauen, aber belanglos.
Gegen Abend kommen erst Wolken, dann arschkalter Wind. Wir flüchten uns in ein Café.

Heute speisen wir auswärts. Es gibt Kroketten in zwei Geschmacksrichtungen und zwei kleine Tapas-Salate mit wilden Zutaten. Herrlich.

Es ist längst dunkel, als wir mit dem 2-er Bus nachhause fahren. Neben unserem Möbelwagen sind die Musikanten wieder am üben. Trommeln und Trompeten. Eigenwillige Rhythmen und schrille Fanfaren, dann wieder ganz leise Trompetenklänge.

10. Februar 2015

Andalusien: alte Römer und blaue Schweine

Etwas nördlich von Ronda hausten vor zweitausend Jahren die Römer. Das Städtchen hiess „Acinipo“ und ist heute völlig ruiniert. Alles kaputt, nur noch Steine da.


Einzig das Amphitheater mit dem Bühnenhaus und der halbrunde Tribüne ist noch teilweise erhalten. Von den oberen Sitzreihen hat man auch heute noch einen grandiosen Ausblick über die Landschaft. Wir pirschen durch die fast völlig verschwundene Stadt und klauben Resten vom Boden auf; viele Tonscherben und einige Mosaiksteinchen aus Marmor.

In den Hügeln rundherum sehen wir die berühmten schwarzen Ibérico-Schweine. Aus deren Hinterbeine wird später einmal der herrliche Schinken gemacht. Die Schweine leben hier auf riesigen Weiden und fressen Eicheln, Oliven - und unser altes Brot.

Nach all der Kultur gelüstet uns nach mehr. Wir reifeln quer durch die Berge gegen Süden. Bergauf und bergab auf schmalen Strassen. Dann geht’s steil hinunter und dann sehen wir es: Júzcar, das hellblaue Dorf.

Im Juni 2011 malten die Einwohner zur Premiere vom neusten Schlumpf-Film ihre Häuser hellblau an, einzig die Dachziegel blieben orangerot. Sieht ganz nett, aber auch ein bisschen spinnig aus.

Wir setzen uns in einer hellblauen Gasse in eine hellblaue Gaststätte und futtern Tapas. Wachteleier auf Rauchschinken, Gambas an Knoblauchsauce, gelbes Hühnerfleisch vom Grill. Es ist wie im hellblauen Paradies.

Gegen Abend fahren wir zurück nach Málaga. Noch einmal führt die Strasse über stotzige Berge. Zerzauste Zedern, Weiden mit schwarzen Stieren und überall Berge aus Marmor. In Málaga fahren wir an den Rand der Altstadt und wohnen hier zwischen zwei grossen Platanen.
Am Abend übt eine Musikgruppe gleich hinter unserem Möbelwagen für ein Volksfest. Trommeln und Trompeten, grossartig.