Seiten

30. Mai 2017

Auffahrt-Ausfahrt: kurz an die Mosel

Am letzten Donnerstag war ja Feiertag, weswegen wir dachten; fahren wir zuerst ins Elsass zum Einkaufen, denn die Franzosen haben bestimmt Werktag und arbeiten. Aber nein, alles zu. In Altkirch hatte einzig ein kleiner türkischer Supermarkt auf und wir kauften Proviant für die nächsten vierundzwanzig Stunden.

In Hitzbach bei Altkirch schauen wir uns das Château de Reinach an (n47.5982, e7.2241). Das Schloss ist zwar hübsch, doch nichts Besonderes. Und es scheint schon seit vielen Jahren unbemannt zu sein.
Was aber sehr schön ist, ist der Schlosspark nebenan. Wir flanieren durchs Grünzeug. Überhängenden Bäume und verträumte Schilfteiche. Mittendrin finden wir noch einen uralten Eiskeller; fast genauso einen wie letztes Jahr im Iran. Der unterirdische Bau wurde früher mit Wintereis gefüllt und dann im Sommer als Eisspender genutzt.

Auf Nebenstrassen schlängelnden wir nordwärts. Irgendwo ist die Strasse wegen eines Dorffestes gesperrt. Wir folgen brav der Umleitung und treffen zwei, drei Dörfer später prompt aufs nächste Dorffest. Wieder ist alles gesperrt, wieder Umleitung. Und einige Dörfer weiter noch einmal. Und so weiter.
Also nehmen wir die Abkürzung über den Ballon d’Alsace. Die Strasse von Osten her den Berg hinauf ist grossartig. Sie ist eng und kurvig; und sie geht durch einen schönen Laubwald. Unterwegs kommen wir am Lac d’Alfeld vorbei. Überall sitzen Leute am Ufer und kokeln Fleisch und einige ganz Mutigen baden im frühlingsfrostigen Wasser.
Nach dem Pass brummen wir gemütlich ins Tal hinunter - und dann gleich wieder bergauf bis zum Col de Bussang. Der Pass ist nicht hoch, eigentlich ist er bloss auf einem Hügel oben, aber gleich unterhalb von der Passhöhe ist die Quelle der Mosel (n47.8895, e6.8927).

Weiter talabwärts mag die Mosel ja ein mächtiger Strom sein, doch hier oben ist sie bloss ein plätschender Bach in einer Ziegenweide.
Die eigentliche Quelle wurde schon vor vielen Jahren touristisch aufgewertet. Die Mosel gurgelt hier als kümmerliches Rinnsal aus einer Mauer. Für einen Moment kann ich sie sogar stauen. Hoffentlich hat mich keiner gesehen. Nicht dass ich noch Ärger bekomme, weil weiter unten die Moselschiffe plötzlichen wegen einem ruckartigen Wassermangel im Schlamm aufliegen.

Wir übernachten am Lac de Kruth-Wildenstein (n47.9541, e6.9611). Der kleine See ist ganz hübsch und unser Übernachtungsplatz auch.

4 Kommentare:

  1. Und was sind das für Plastiktonnen unter den überhängenden Bäumen?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Also daher das Bienensterben, weil sie in Plastiktonnen leben müssen.

      Löschen
    2. ja, aber die toten Bienen verschmelzen dann zu Honig.

      Löschen