Malaga ist ja nicht nur eine Stadt in Spanien, sondern auch dieses Getränk. Meine Grossmutter nahm das manchmal wegen der Verdauung. Ich hab‘s nie gemocht. Also wollte ich es unbedingt wieder einmal zu versuchen. Nach langem hin und her kauften wir ein 5-er Pack Malaga, von dunkelbraun bis wässerig.
Und? Eines kann ich schon mal sagen; je dunkler desto süsser. Und desto besser. Die hellen sind herb und übel, vielleicht eher etwas für Fortgeschrittene.
Ich mag Malaga also immer noch nicht, aber mir gefallen die altenmodischen Etiketten und Werbeschilder.
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
7. Februar 2015
6. Februar 2015
Andalusien: in Stein gemeisselt
Hier am westlichen Ende von Europa wird es spät morgen, erst
gegen halb neun. Gut. Frisch geduscht und gefüttert fahren wir irgendwann los,
Tal auswärts und dann durch die wellige Hügellandschaft. Die Mandelbäume blühen
und pralle Mandarinen hängen im Geäst. Manche Wiesen sind getupft mit gelbe,
weisse und violette Blumen. Am Horizont Schneeberge.
Ohne die Felsen würde sich das Städtchen Setenil de las Bodegas kaum von den umliegenden unterscheiden. Denn in diese Felsen hinein haben sie hier ihre Häuser gebaut; richtige Höhlenhäuser. Vorne Haus, hinten Höhle.
Wir spazieren dem Bach entlang und gucken Felsenhäusern.
Eines wird grad renoviert. Mit einem Sandstrahl-Gebläse niessen sie den
Schmodder vom Felsen. Wir setzten uns in eine Bar nebenan und essen Tapas.
Kleine Häppchen aller Art, dazu heult der Sandstrahl-Kompressors.
Am Nebentisch sitzt einer, der hat keine Beine und nur einen
Arm, aber eine bildhübsche Betreuerin. Wohl nur ein schwacher Trost.
5. Februar 2015
Andalusien: kuscheln im Hinterland
Wir kuscheln unter der Federdecke und schauen durch die
offene Hecktür dem Sonnenaufgang zu. Feuerrot kriecht die Sonne aus dem
Meeresspiegel gegen den Himmel. So etwas Schönes erlebt man nur, wenn man mobil
wohnt.
Heute starten wir zu einer mehrtägigen Expedition ins Hinterland von Málaga. Schon kurz hinter der Stadt sehen wir diese typischen kleinen Dörfer. Weisse Häuser kuscheln auf Hügelkuppen wie scheue Kücken beieinander. Wir fahren zu einem hin; Álora. Heute ist grad Wochenmarkt und es hat deshalb noch keinere Parkplätze wie sonst. Wir schauen und staunen. Die Gassen sind unglaublich schmal und die Kurven eckig, wir zwängen uns durch.
Vor etwas gut hundert Jahren baute man zuerst eine
Eisenbahnlinie durch die spektakulären Schlucht Garganta del Chorro. Und dann
einen Spazierweg, den „Caminito del Rey“. Den nagelte man hoch über dem Fluss
an die senkrechte Felswand. Inzwischen ist der Fluss ein Stausee und der alte Steg
kaputt.
Zurzeit bauen sie aber grad einen
neuen, im Frühjahr sollte er fertig sein. Wir mögen aber nicht solange warten
und steigen auf einen Hügel nebenan. Von Gipfel schauen wir hinunter auf den
neuen Steg und die alte Eisenbahnbrücke. Und weit übers Land bis fast nach
Marokko.
Hinter der Schlucht biegen wir links ab und kurven auf einem
schmalen Strässchen den Berg hinauf. Unterwegs sehen wir ein Schild zu den
maurischen Ruinen von Bobastro. Im Gestrüpp finden wir dann aber bloss ein paar
verfallene Mauern.
Später sehen wir die richtigen Ruinen von einer Felsnase gegenüber
dann doch noch. Und wir sehen weit unter uns die Schlucht mit dem neuen Spaziersteg. Dann zwingen uns Strassenbauarbeiten zur Umkehr.
Wir fahren zurück und übernachten in der Nähe vom „Caminito del Rey“. Zwischen grossen Bäumen und direkt am Seeufer.
Gegen Abend fährt dann ein UPS-Laster neben uns hin. Darin wohnen drei zottelige Engländer von nichterkennbarem Geschlecht. Eines nennt sich "Alfi" und ist sehr nett und gesprächig. Seinen Dialekt verstehe ich aber nur schlecht. Vielleicht kommt es von Australien?.
4. Februar 2015
Andalusien: Málaga sehen und trinken
Malaga. Als ich erwache fliegt grad ein Flugzeug direkt über unser Dachfenster hinweg. Ach ja, wir wohnen ja in der Anflugschneise vom Flughafen Málaga. Alle paar Minuten donnert einer drüber, so nahe, dass ich fast die Nieten erkennen kann.
Wolkenloser Himmel und ein erfrischender Wind. Wir fahren in die Stadt und finden nur wenige Schritte ausserhalb der Altstadt einen Parkplatz. Also schreiten wir los und schauen uns die Stadt an. Prächtige Häuser, Gassen mit Marmorboden und Plätze mit rundherum Palmen. Auf den Bänken sitzen alte Leute und lassen sich wie Reptilien von der Wintersonne aufwärmen.
Eigentlich will ich unbedingt mal „Málaga“ trinken, doch ich vertrage die Sauferei nicht und nehme stattdessen ein Dessert namens „Gachas“. Es schmeckt herrlich süss und besteht vermutlich aus eingedickter Milch.
Auf einem Denkmal sitzt ein Pablo Picasso aus Bronze. Gleich dahinter ist das Geburtshaus vom richtigen Pablo Picasso. Touristen stehen davor und fotografieren beide. Wir auch.
Frau G. sagt, sie möge dem Picasso seine Bilder nicht, die seien „nicht schön“. Ich erkläre ihr, dass es nicht die Aufgabe der Kunst sei, schön zu sein; denn dann wäre sie ja bloss Dekoration. Kunst soll anregen oder aufregen. Odr so. Gruuusig seien die Bilder, beharrt sie weiterhin.
Nach umfangreichem schlendern und schauen, spazieren wir noch die Hafen-Promenade entlang. Die ist nagelneu und heisst „Mulle Uno“. Unter einem schier endloslangen gewellten Schattendach flanieren wir bis zum künftigen Centre Pompidou und dem alten Leuchtturm.
Zurück gehen wir durch den urwaldähnlichen Stadtpark. Es blüht und grünt. Palmen, Bäume aus aller Welt. Dazwischen musizieren Musiker und Hündeler zerren ihre Vierbeiner über den Gehweg. Am Teich sitzen Verliebten und lutschen einander am Gesicht.
Wir übernachten am Stadtrand und direkt am Strand. Erst sind noch viele Sonntagsausflügler da. Doch dann geht die Sonne unter und die Ausflügler nachhause. Wir sind fast alleine. Nebenan wohnt eine Frau in einer Ambulanz. Sie ist aus Bremen und schon einige Monate und alleine unterwegs.
Wolkenloser Himmel und ein erfrischender Wind. Wir fahren in die Stadt und finden nur wenige Schritte ausserhalb der Altstadt einen Parkplatz. Also schreiten wir los und schauen uns die Stadt an. Prächtige Häuser, Gassen mit Marmorboden und Plätze mit rundherum Palmen. Auf den Bänken sitzen alte Leute und lassen sich wie Reptilien von der Wintersonne aufwärmen.
Eigentlich will ich unbedingt mal „Málaga“ trinken, doch ich vertrage die Sauferei nicht und nehme stattdessen ein Dessert namens „Gachas“. Es schmeckt herrlich süss und besteht vermutlich aus eingedickter Milch.
Auf einem Denkmal sitzt ein Pablo Picasso aus Bronze. Gleich dahinter ist das Geburtshaus vom richtigen Pablo Picasso. Touristen stehen davor und fotografieren beide. Wir auch.
Frau G. sagt, sie möge dem Picasso seine Bilder nicht, die seien „nicht schön“. Ich erkläre ihr, dass es nicht die Aufgabe der Kunst sei, schön zu sein; denn dann wäre sie ja bloss Dekoration. Kunst soll anregen oder aufregen. Odr so. Gruuusig seien die Bilder, beharrt sie weiterhin.
Zurück gehen wir durch den urwaldähnlichen Stadtpark. Es blüht und grünt. Palmen, Bäume aus aller Welt. Dazwischen musizieren Musiker und Hündeler zerren ihre Vierbeiner über den Gehweg. Am Teich sitzen Verliebten und lutschen einander am Gesicht.
Wir übernachten am Stadtrand und direkt am Strand. Erst sind noch viele Sonntagsausflügler da. Doch dann geht die Sonne unter und die Ausflügler nachhause. Wir sind fast alleine. Nebenan wohnt eine Frau in einer Ambulanz. Sie ist aus Bremen und schon einige Monate und alleine unterwegs.
3. Februar 2015
Andalusien: tief im Schlamm versunken
Malaga. Als ich gestern am Strand so vormichhin dösten, sah ich, wie ganz in der Nähe ein rotes Auto in eine Schlammpfütze fährt. Und mittendrin bleibt stecken. Der Fahrer versucht es mit gasgeben, das Wasser spritzt hoch und das Auto versank tiefer. So wird das nix!
Wir fahren hin um zu helfen. Eigentlich möchte ich das rote Auto vorwärts herausziehen, aber vorne stecht die Öse im Dreck. Und hinten hat es leider keine Abschleppöse. Dann halt anders. Ich ziehe mein Abschleppseil kurzerhand durch seine Felge und zerre es rückwärts ans trockene Ufer. Klappt mühelos.
Gut. Leider gehen dabei am roten Auto einige Plastikteile und die Frontschürze verlustig. Wir sammeln die Teile ein und befestigen sie wieder am Auto. Zum Glück wird heute alles bloss eingeklickt. Bloss ein Teil vom Unterboden lampt noch herunter, aber das fällt nicht auf. Jedenfalls schaut das rote Auto aus wie neu – bloss sehr viel dreckiger.
Nix zu danken - mir wurde ja auch schon oft geholfen.
Wir fahren hin um zu helfen. Eigentlich möchte ich das rote Auto vorwärts herausziehen, aber vorne stecht die Öse im Dreck. Und hinten hat es leider keine Abschleppöse. Dann halt anders. Ich ziehe mein Abschleppseil kurzerhand durch seine Felge und zerre es rückwärts ans trockene Ufer. Klappt mühelos.
Gut. Leider gehen dabei am roten Auto einige Plastikteile und die Frontschürze verlustig. Wir sammeln die Teile ein und befestigen sie wieder am Auto. Zum Glück wird heute alles bloss eingeklickt. Bloss ein Teil vom Unterboden lampt noch herunter, aber das fällt nicht auf. Jedenfalls schaut das rote Auto aus wie neu – bloss sehr viel dreckiger.
Nix zu danken - mir wurde ja auch schon oft geholfen.
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