25. Juli 2014

Sport ohne Schweiss

Kaum jemand erinnert sich noch an damals. 1912, die olympischen Sommerspielen in Stockholm: Die Schweizer Sportler gewannen bloss eine einzige Medaille: "Eugène-Edouard Monod" und "Alphonse Laverrière" gewannen Gold in der Disziplin "Architektur".

Symbolbild von 1912, odr so
Und Pierre de Coubertin, der Erfinder der olympischen Spiele, gewann unter dem Pseudonymen "Georges Hohrod" und "Martin Eschbach" die Goldmedaille in "Literatur".
Das war damals noch Sport ohne Schweiss - das hätte mir auch gefallen.

24. Juli 2014

das perfekte Männer-Wohnmobil bauen

Ich wusste ja, der menschliche Erfindergeist ist schier grenzenlos. Doch was ich da neulich sah, sprengte meine kühnsten Erwartungen. Schaut selber:

Ein "Kaffeemaschienen-Backofen-Brat-Gerät". So ein Ding, dazu ein Kühlschrank, ein Fernseher und ein Deoroller in einen Kastenwagen hinein - und schon hätte man das perfekte Männer-Wohnmobil..

23. Juli 2014

Mauerkunst ist vergänglich

Vier Sommer lang malte Pierre Mettraux an seinem Bild „Mélisande“. Nicht weil er so langsam ist – nein, sondern weil sein Bild so riesengross ist. 51 x 54 Meter, vielleicht das grösste der Welt.

Als Leinwand benutzte er die Staumauer des Räterichsbodensees. Eine von acht Staumauern im Grimselgebiet, 60 Jahre alt und knapp 100 Meter hoch.

Als ich das Bild 2007 zum erstenmal sah, war es kitschigbunt. Heute ist es bereits stark verwittert. «Ich will zeigen, dass Gigantismus vergänglich ist» sagte der Künstler damals. «In fünfzehn Jahren wird das Bild ins Meer zurückgekehrt sein».

22. Juli 2014

mein Griff ins Feuchtgebiet

Als wir so am Oberaarsee entlang schlenderten, habe ich mir wieder mal einen Frosch gegriffen. Er wollte sich umsverrecken nicht fotografieren lassen und zappelte wild herum. Ich musste ihn drum festnehmen. Unschön, aber er wollte es ja nicht anders.

Dass es ein Frosch und keine Kröte ist, sah ich gleich. Was für einer, weiss ich aber nicht, ich vermute es ist ein Grasfrosch. Müsste aber nachschauen, ob's stimmt.
Erstaunlich, dass Frösche auf 2‘300 Meter oben leben können. Im Winter ist es hier bestimmt recht schattig.

21. Juli 2014

wir und der Gletscher und so

Als Frau G. von der Arbeit kam, meinte sie; lass uns übers Wochenende in die Berge fahren. Und da das Radio sowieso mit Hitze-Tagen droht, hat sie wohl Recht. Fünf Minute packen und wir fahren los. Hinauf auf den Grimselpass. Und weiter an den Oberaarsee.

Die Nacht war herrlich; kühl und ruhig. Nach dem Zmorgen packten wir eine Wasserflasche und Schoko-Kekse in eine Aldi-Tüte und bergwanderten los.

Die Blumen blühen buntfarbig und allerhand Gebrumsel summt herum. Die Murmeltiere sonnen sich auf den morgenwarmen Steinen und die Bergdohlen fliegen Patrouille. Ein Steinbock glotzt uns an. Und wir ihn.

Am Ende des Oberaarsees ist der Weg zu Ende. Moränenschutt und glattgeschliffene Felsköpfe zeigen, dass sich hier erst kürzlich der Gletscher davon geschlichen hat.
Aus dem Gletschermaul schiesst ein Schwall trübgraues Wasser.

Irgendwo hat das Schmelzwasser im Gletschereis einen Tunnel hinterlassen. Wir kriechen soweit es geht hinein. Grünblaues Eis, wie diese Bonbons mit dem Eisbären drauf.

Der Gletscher ist mit Sand und Kies bestreut. Schmelzwasser fliesst in tiefe Furchen talwärts, bis es urplötzlich in bodenlos tiefen Löchern verschwindet. Gruselig und wunderschön. Und gut 2‘500 Meter über dem Meeresspiegel.

Auf dem Abstieg kommen uns Bergsteiger entgegen. Sie sind mit Steigeisen, Eispickeln und farbigen Rucksäcken ausgerüstet. Sie grüssen uns nicht einmal, liegt vermutlich an unserer Aldi-Expeditions-Tüte.

Dafür ziehen nun Wolken auf und wir marschieren zurück zu unserem Möbelwagen am anderen Ende des Sees. Später peitscht der Regen aufs Dach und wir geniessen das Prasseln. Huorä schön.