5. September 2013

mangende Wurstigkeit

Die meiste Zeit meines Lebens besass ich keinen eigenen Grill. Und ich vermisste ihn auch nicht. Denn alle meine Reisekumpels hatten einen. Ich war sozusagen Fremd-Aufleger. Bis vor zwei Jahren, da wollte ich die Frau G. mit einem eigenen Grill bezirzen. Also erwarb ich in einem französischen Supermarkt einen kleinen, handlichen Grill namens „Campingaz Bistro Activ“.
„Nooon“ sagte der Händler am Reklamations-Tresen, „der Grillrost gehört nicht zum Lieferumfang, den müssen Sie extra kaufen!“. Also gut, kauf ich halt noch einen Grillrost zum Grill dazu. „Nooon“ sagte der französische Krämer „haben wir nicht vorrätig, müsste ich bestellen“. Wer würde auch erwarten, dass bei einem Grill auch einen Grillrost dabei wäre! Praktisch zudem, dass wir die Grillwürste bereits gekauft haben.

Als dann unser neuer Grill vollständig ausgerüstet war, brauchten wir ihn genau einmal. Denn - der Grill ist zwar sehr komfortabel und handlich, sieht gut aus und funktioniert einwandfrei - bloss Würste grillen kann man damit nicht. Irgendwie kommt die Hitze nicht bei den Wurstwaren an. Was diese wiederum dazu verleitet, bleich und kühl zu bleiben.
Kürzlich habe ich ihn wieder einmal in Betrieb genommen und eine Cervelat gebräunt. Direkt auf der Gasflamme, ohne den Grillrost. Und siehe da, es geht. Nicht besonders gut, aber immerhin.

4. September 2013

BahnOsten

Über Transsilvanien erzählt man sich ja die schauerlichsten Geschichten. Überall lauern Gefahren; hinterhältige Strassenräuber, heulende Wölfe. Kleinwüchsige Schlagersänger und Kataloge voller Frauen. Und wer mit dem Auto hinfahre, reise ohne nachhause - alles geklaut! Bis auf die Unterwäsche.

Ich wollte schon lange mal wieder eine lange Bahnreise machen. Und jetzt haben wir grad Zeit und darum reisen wir in den wilden Osten. Die erste Etappe führt uns nach Budapest. Und dann eisenbahnfahren wir weiter nach Rumänien und Moldawien, und so. Demnächst geht’s los - die Billets und einige Wurstbrote sind schon gepackt.
Wer mag, kann hier demnächst davon lesen: Von den Bahnhöfen und Zügen, von Land und Leuten und der örtlichen Esskultur.

3. September 2013

Muger im Bild

Als wir damals in Griechenland die Meteora Klöster anschauten, trafen wir einen Kerl mit einer kuriosen Maschinerie. Eine Spezial-Kamera für extrem hochauflösende Panoramabilder sei das...

Seither kann man das Bild im Internet angucken. Und uns auch! Zwei winzigkleine Krümel - ganz oben, rechts im Bild...
Hier: Gigapan von Dimitris Stamoulis.

2. September 2013

Kunst wie Wundbrand

Am Pilatusplatz in Luzern steht seit einigen Tagen ein Kunstwerk. Es heisst "Wund" und wurde von Christian Kathriner gekunstet. Als „künstlerische Intervention im öffentlichen Raum“ soll es zur Diskussionen über die Baukultur anregen. Also nichts wie hin und mich anregen lassen.

Ja - und da steht es vor uns; gut zehn Meter im Durchmesser und etwas über zwanzig Meter hoch. Ein Gerüstturm, mit weissen Folien-Würsten umwickelt. Erinnert mich an den alten Gasometer. Und ein wenig an den Oppenheimbrunnen in Bern. Aber „Wund“ ist irgendwie sinnfrei und von überschaubarer Hübschigkeit. Und etwa so anregend wie eingeschlafene Füsse.
Unten kann man seine eigenen Anregungen zur Baukultur in einem Briefkasten hinterlassen. Was ich natürlich gerne tat: "Käse schliesst den Magen", habe ich hingeschrieben...

1. September 2013

warum nur?

Heute Morgen in der Frühe. Ein fremdländischer Mann stopft Sonntagszeitungen in die Briefkästen meiner Nachbarn. Gräulicher Nebel hängt untätig an den Bergen und es nieselregnet leicht.
Es ist September. und der Herbst naht - wääääh…