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7. April 2014

wenn der Papst brennt

Brennen tut es im Vatikan ja eher selten. Aber selbstverständlich hat der Gottesstaat trotzdem eine richtige Feuerwehr; „Corpo dei Vigili del Fuoco dello Stato della Città del Vaticano“ nennt sie sich. Die Feuerwehrleute sind vor allem mit Kontrollgängen beschäftigt. Zudem halten sie Lebensmüde davon ab, von der Petersbasilika zu hüpfen, entfernen streunende Katzen von den Dächern und Besoffene von Baugerüsten. Und wenn der Papst verreist, betreuen sie den Helikopter-Flugplatz oder räumen Falschparker weg.

Als wir sie neulich besuchten, stapelten sich im Feuerwehrmagazin grad Hunderte von Streusalz-Säcken. Das kommt halt davon, wenn der Petrus den Winter ausfallen lässt.

Die vatikanische Feuerwehr ist mit fünfzehn Leuten rund um die Uhr im Einsatz. Und sie verfügen über eine interessante Flotte kleiner und wendiger Fahrzeuge. Die braucht es, denn der Vatikan ist sehr sehr eng und verwinkelt.

Der Fuhrpark; einige Kleinlöschfahrzeuge auf IVECO Daily und MB Sprinter, zwei Geländewagen und ein Abschlepper. Dazu noch ein nagelneuer Mercedes-Benz Econic mit einer Hubarbeitsbühne - der heute aber leider grad nicht da war.

24. März 2014

Rom: nächster Halt - Vatikanische Staatsbahn

Vatikan. Es mag euch jetzt vielleicht etwas überraschen, aber seit Jahrzehnten schon wollte ich die Vatikanische Staatsbahn aus der Nähe anschauen. Wobei: Viel ist das nicht. Das Eisenbahnnetz des Vatikans ist – öööhm – recht übersichtlich. Wenn man am Bahnsteig 1 steht, kann man es mit einem Kopfschwenker komplett überblicken. Und ausser diesen einen Bahnhof und einigen Geleisen gibt es eigentlich nichts, kein Stellwerk und keine Signale. Wozu auch, es gibt ja auch keine Züge.

Ab und zu schiebt die italienische Bahn einige Güterwagen durchs Tor in der Vatikanmauer. Das ist dann auch schon alles, mehr Bahnverkehr gibt es nicht.

Die Bahnlinie wurde 1929 gebaut, der Bahnhof einige Jahre später. Schon 1962 fuhr dann zum ersten Mal der Papst Johannes XXIII mit der Eisenbahn. Wenig später, 1979, 1986 und 2002 fuhr Papst Johannes Paul II. gleich dreimal. Und zuletzt erbarmte sich auch Papst Benedikt XVI. und fuhr 2011 mit dem Zug.

Das einzige vatikanische Eisenbahn-Fahrzeug ist ein weisser Traktor, der manchmal auch als Rangierlok herhalten muss. Ein "New Holland" und Geschenk von Fiat. Der Tunnel im Hintergrund ist übrigens bloss ein halber und reicht etwa hundert Meter in den Berg hinein. Ohne ihn wäre der Bahnhof zu kurz für die Weichen.

Vor einigen Jahren das Bahnhofsgebäude zu einem Warenhaus umgebaut. Die einst schönen Innenräume gibt es nicht mehr. Heute werden darin Luxus-Schmuck, Parfüm, teuren Schnaps und exklusive Handtaschen feilgeboten. Wie ein Duty-free-Shop am Flughafen. Hier können aber nur Bewohner und Beschäftigte des Vatikans einkaufen. Wenn sie wöllen ...

22. März 2014

Rom: Geld und Gelügeltes im Vatikan

Vatikan. Irgendwo habe ich gelesen, der Geldautomat im Vatikan spreche auch Latein. Ich habe jetzt die günstige Gelegenheit beim Schopf gepackt und die Sache überprüft.

Der vatikanische Geldautomat kann einige Sprachen - aber Latein nicht. Eigentlich schade, wäre eine nette Geschichte gewesen. So aber wird's nix...

21. März 2014

Rom: im Zentrum der Christenheit ist eine Tiefgarage

Vatikan. Der Vatikanstaat hat zwei Gesichter - vorne der touristenschwangere Petersplatz und hinten das eigentliche Staatsgebiet; abgeschlossen und für Fremde kaum zugänglich. Und genau dazwischen arbeitet unser Freund. Nennen wir ihn mal Fredy. Fredy ist Hellebardier in der Schweizergarde, der Leibwache des Papstes. Das sind die der bunten Wächter im lustigen Gewand. Doch unter der historischen Uniform verbergen sich professionelle Sicherheitsleute.

Wir treffen Fredy an der Porta Sant'Anna, dem Haupteingang zum Vatikan. Er sieht toll aus und wir freuen uns aufs Wiedersehen. Wir schlüpfen durch eine unscheinbare Tür hinein in die Innereien des Vatikans. Lange Gänge und immer wieder Tore mit Gardisten davor. Dann schliesst Fredy eine Tür auf und wir stehen direkt in der Vorhalle des Petersdoms.

Gleich hinter dem Petersdom wohnt der neue Papst. Ihm war es im Papstpalast etwas zu pompös, er mag es lieber schlichter und wohnt deshalb in einem Gästehaus. Aber er ist nicht da, er und einige Kardinäle schlafen heute auswärts.

Weiter geht’s an der Tankstelle (n41.9010, e12.4528) vorbei hinauf zum Bahnhof und dem Governatoratspalast. Es ist grad Feierabendverkehr, zahllose Autos und Mopeds quellen aus einer Tiefgarage (n41.9013, e12.4517). Irgendwie haben wir uns das Zentrum der Christenheit anders vorgestellt - öööhm - ohne Tiefgarage.

Wir laufen um den Petersdom herum und dann wieder dicke Mauern, Tore, Innenhöfe. Wir sehen die vatikanischen Bibliothek und die Sixtinischen Kapelle - von aussen, ungewohnt.

Unmittelbar neben dem Papstpalast befindet sich das Quartier der Schweizergarde. Drei langgezogene Häuser, dazwischen zwei Innenhöfen. Einer ist der Ehrenhof mit dem berühmten Denkmal und dem direkten Tor direkt zum Petersplatz.

Fredy steigt mit uns hinab in die Waffenkammer. Hier sind Unmengen von alten und neuen Uniformen, Rüstungen und Waffen gelagert.

Gegenüber sind das Musikzimmer und die Schneiderei, wo all die verschiedenen Uniformen hergestellt werden. Und das … und ...

Wir essen Spaghetti in einem wunderbar gewöhnlichen Restaurant. An der einen Wand hängen Bilder von der Schweizergarde, an der anderen von der lokalen Fussballmannschaft. Am Nebentisch isst ein junger Pater Spaghetti. Erinnert mich an Don Camillo.

Vielen Dank, lieber Fredy, für diesen eindrücklichen und unvergesslichen Blick in deinen Alltag. Und hinter die Mauern des Vatikanes.

2. März 2012

Rom: hinter die Mauern gucken

Vatikan. So, heute will ich mir den Vatikan anschauen. Und zwar von innen, und von oben. Früh am Morgen schlendere ich los, einmal quer durch die Altstadt.

Der Vatikanstaat ist winzig klein und von wehrhaften Mauern umgeben. Bloss der Petersdom ist zugänglich, das übrige Staatsgebiet ist hermetisch dicht; Papstistan. Aber genau da will ich hinein. Es gibt da nämlich ein Schlupfloch, den sogenannten „Deutschen Friedhof“. Der ist eine italienische Enklave innerhalb vom Vatikanstaat. Wer hinein will, muss erst die buntgestreiften Mannen der Schweizer Garde überwinden. Die sind einsichtig und lassen mich passieren.

Der Deutsche Friedhof ist eine grüne Oase in einem Innenhof. Palmen, Blumen und natürlich viele alte Grabsteine. Und hoch darüber thront die Kuppel des Petersdomes.

Die Kuppel des Petersdomes ist hoch wie ein Berg. Hinauf führen 7 Euro, ein Lift und gut dreihundert Treppenstufen. Auf dem Weg nach oben kann man hinunter in den Kirchenraum schauen. Die Leute wirken wie Ameisen. Ganz kleine Amneisen.

Von zuoberst der Kuppel hat man einen göttlichen Rundblick. Rom soweit das Auge reicht.

Auf dem Geländer stehen riesige Apostel untätig herum. Den Rücken zum Petersdom schauen sie in der Ferne. Hinüber ins quirlige Rom.

Auf dem Heimweg treffe ich auf den Trevi-Brunnen. Die „Fontana di Trevi“ wurde wegen eines Fellini-Filmes weltberühmt. Seither heimsuchen zahllose Touristen die barocke Brunnenanlage. Und alle werfen Münzen hinein, in der Hoffnung, wieder mal nach Rom zurück zu kommen.

Ich habe grad kein Kleingeld zur Hand - meine Kreditkarte muss genügen.