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3. September 2014

Linz: Kaiserschmarrn an der Autobahn

Die Morgensonne wirft das Vorgangmuster auf die Wand. Aufstehen. Ein letztes Mal quer durchs Frühstücksbuffet futtern – und dann um halb neun nachhause fahren. Autobahn abraspeln.

Vor Salzburg ist Stau. Als wir ankommen, sind schon viele Autos da. Manche Fahrer telefonieren, andere bohren in Gesichtsöffnungen oder blicken stoisch geradeaus. Ich schaue zu . "Teilnehmende Beobachtung“ würde der Soziologe dazu sagen.

Am Mittag kehren wir unterwegs in einem Gasthof ein. Das Tagesmenü ist aus, also essen wir Kaiserschmarrn mit Ribiselmarmelade.

Dann brummen wir weiter heimwärts. Frau G. fährt, ich döse. Kilometer um Kilometer verschwindet die Strasse unter unserem Auto. Endlos sausen Lärmschutzwände vorbei. Über den Bergen blähen sich Gewitterwolken auf. Innsbruck, dann durch den Arlberg, dann acht Minuten Liechtenstein. Dann die Schweiz.
Nach 670 Kilometer erreichen wir gegen Abend unser Zuhause. Schön war's.

25. August 2014

Österreich: fei kühl heut

Wir städtereisen nach Linz, Frau G. hat mich dahin eingeladen. Da sie bis am Mittag arbeiten tut, kommen wir erst später los. Wir fahren dem Walensee entlang und dann mitten durch Liechtenstein hindurch nach Österreich. So gegen vier Uhr machen wir auf dem Arlbergpass Brunzhalt.

«Fei kühl heut!» sagt die Frau hinter bei der Fleischkäse-Brötchen-Theke. Stimmt, darum erwerben wir zwei von den handwarmen Leckereien. Der Himmel ist trüb und die Autobahnfahrerei öd. Die Landschaft ist ja eigentlich schon schön, aber heute grau und gräulich. Manchmal regnet es.

Am frühen Abend kommen wir nach Rattenberg, einem pittoreskes Städtchen direkt am Inn. Der führt heute Hochwasser und Rattenberg ist von Tagestouristen überflutet. Doch um halb sieben schliessen die Läden und aufs Mal sind alle Touris weg. Es wird ruhig und wir haben Rattenberg fast für uns alleine

Wir schlendern durch die Gassen von Rattenberg, was übrigens die kleinste Stadt in ganz Österreich sein soll, und schauen uns dies und das an. Bürgerhäuser mit schöne Fassaden, das Geburtshaus der heiligen Notburga und eine Konditorei. Dann steigen wir hinauf zur Burgruine und fernblicken über die Dächer. Auch schön.
Eine Steintafel prahlt: „Am 4. August 1908 beehrte Seine kaiserliche Hoheit, der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich, dieses Ladengeschäft mit seinem Besuch“. Genau dieser Franz Ferdinand wurde dann sechs Jahre später in Sarajevo erschossen. Und daraufhin begann man den 1. Weltkrieg.

Wir beziehen ein „Komfortzimmer“ im „Gasthof Schlosskeller“ mitten im Stadtzentrum. Im dritten Stock, mit einem kitschigschönen Erker und zähflüssigem WiFi. Richtig gemütlich hier, gefällt uns. In der Nacht weichen die Wolken und der Mond glotzt vom blanken Nachthimmel.

11. September 2012

Österreich und drei Minuten Liechtenstein

Heute Morgen um acht fuhr ich dann doch endlich los; wegen meiner Erwerbstätigkeit um zwei Tag verspätet. Und wie jedes Mal beim Losfahren, bin ich übellaunig.
Um neun Uhr bin ich auf dem Hirzel; ab nun sehe ich meine Heimat hinter mir nicht mehr. Bin immer noch übellaunig. Aber 60 Kilometer habe ich bereits geschafft, jetzt sind es bloss noch 850 bis Wien.
Um 10:28 Uhr reise ich in Liechtenstein ein. Schön hier. Um 10:31 reise ich aus Liechtenstein aus. Und in Österreich ein.

An der Autobahnauffahrt begrüssen sie mich mit österreichischen Landesflaggen – find ich sehr nett. Ich besorge mir so eine Vignette für deren Autobahnen. Für acht Euro bekomme ich eine Woche freie Fahrt.

Auf dem Arlbergpass verköstige ich mich mit einem „Fleischkäse Bagett“ (so schreiben sie’s hier) und mache ein Nickerchen. Nun bin ich nicht mehr ganz so übellaunig und geniesse die Aussicht auf die nebelverhangenen Gipfel.
In Terfens steht ein Haus kopfüber. Eine „Mutprobe“ und ein „Abenteuer“ sei es; und das einzige "Kopfüberhaus" mit Garage" - weltweit! Ja - wenn das so ist; dann muss ich mir das wohl anschauen.

Na ja! Stände es nicht kopfüber, wäre es nur hässlich.
Unweit davon liegt Stans, gleichnamig mit Stans bei uns in Nidwalden. Ich schau es mir an; und fahre weiter.
Die Autobahn zieht mich ostwärts. Hinter dem Chiemsee biege ich links ab. Liebliche Landschaften und viel Nichts.

Am Abend finde ich in Altötting Unterschlupf. Die Sonne geht unter und ich bin von der 560km Fahrt ermattet. Aber einen Abendspaziergang mache ich trotzdem noch. Schön hier.