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18. Februar 2020

Lost Places: halbes Flugzeug in Zypern

Zehn Jahre Muger – also Zeit für einen Rückblick auf einige Entdeckungen.

Mitten im UN-Pufferzone zwischen Zypern und Nordzypern steht ein Flugzeugwrack. Eine tschechoslowakische Tupolew Tu-104a. Erst machte sie eine Bruchlandung, dann wurde sie von einer Rakete erschossen...

Die Geschichte dazu: Hier

28. Oktober 2019

Costa Dorado: die Kirche im See

11 Torredembarra. Seit langem haben wir diese Nacht wieder zuhause in unserem Möbelwagen geschlafen. Dies weil wir am frühen Morgen los wollen, denn wir müssen nachhause.
Unsere erste Etappe führt und nach Vilanova i la Geltru. Hier war ich ja vor zwei Jahren; und hier hat es mir damals so gut gefallen. Heute ist es hier diesig-schwül und die Stadt wirkt recht schäbig. Wir schlendern zur Markthalle. Aber auch hier ist es ungemütlich.

Wenigstens kann ich dieses Mal das örtliche Flugzeugmuseum besuchen. Das Museum ist zwar längst eingegangen und ausser zwei Flugzeugen auf dem Dach - eine Hispano Aviación HA-200D und eine Beechcraft Musketeer aus den 1960-er Jahren - und viel Gestrüpp drum herum ist wenig zu sehen.

Nun habe ich genug von Städten, verstopften Strassen und hässlichen Häusern. Wir verlassen Vilanova nordwärts. Vorbei an allerlei Einkaufszentren, Pneuhändlern, Schnellfresser und Schrottplätzen kommen wir schon bald in eine hüglige Landschaft. Das Wetter wird besser und die schwüle Hitze bleibt hinter uns.

Mitten zwischen mächtigen, roten Felsen liegt der Stausee Pantà de Sau. Als er damals aufgestaut wurde, versanken vier Dörfer komplett im See. Heute schaut nur noch der Kirchturm vom ehemaligen Dorf Sant Romà de Sau aus dem Wasser (n41.9764, e2.3964). Bei Niedrigwasser kommt die ganze Kirche zum Vorschein, bei Hochwasser sieht man bloss noch die Spitze des Kirchturmes.

Solche versunkenen Dörfer gibt es überall. Zum Beispiel im Reschensee in Italien oder im Stausee in Bulgarien. Und ein wenig auch bei uns im Lungerersee, wo jeden Winter die Reste des überfluteten Ortsteiles auftauchen.

Wir übernachten direkt am Stausee. Am Abend beginnt es zu stürmen. Der Regen auf dem Dachfenster hört sich an wie Applaus.

8. August 2019

Friesland: viele bunte Flugzeuge in Frankfurt

19 Waltrop. Die Nacht an der alten Schachtschleuse war gespenstisch ruhig. Erst am Vormittag werden wir von den Kehrichtmännern geweckt.
Das Wetter sieht nicht gut aus, deshalb beschliessen wir heute erst einmal nach Süden zu fahren.

Das Luftbrückendenkmal in Frankfurt am Main (n50.0380, e8.5955) wollte ich mir schon lange mal anschauen. Bis jetzt sind wir immer nur daran vorbei gefahren. Der Zugang wird uns von mannshohen Gitterzäunen und allerlei Warnschildern versperrt. Wir quetschen uns durch eine Lücke, aber ein weiterer Zaum mit Stacheldraht versperrt uns den Weg!

Es nützt nix – darum fahren wir zum Ausguck für die Flugzeug-Enthusiasten (Plane Spotters FRA Ost). Hier stehen lauter Männer mit Unterarmlangen Teleobjektiven auf ihren Kameras. Und hinter den Zäunen landen und starten Flugzeuge aus aller Welt im Dreiminutentakt.

Und von hier führt ein kurzer Spazierweg zum Luftbrückendenkmal der amerikanischen Luftwaffe. Hier stehen eine Douglas C-47 „Dakota“ und eine C-54 „Skymaster“. Was mich daran so interessiert, erzähle ich dann ein andermal.

Von Frankfurt fahren wir noch einmal viele Kilometer nach Süden. Wir rätseln erst, ob wir in Speyer oder in Schwetzingen übernachten wollen? Am Ende entscheiden wir uns dann für Schwetzingen. Wir fahren auf den offiziellen Wohnmobilstellplatz zwischen dem Aldi und dem Lidl. Schön ist anders.

21. November 2018

Tunesien: Saddams Jumbo

13 Als die Amerikaner 1991 ihren irakischen Freund Saddam Hussein plötzlich fallen liessen, ahnte der,  dass es bald Krieg geben wird. Deswegen liess er zwei seiner Flugzeuge in Sicherheit bringen. Nach Tunesien.
Seither stehen die beiden Jumbos auf dem Flugplatz Tozeur und warten hier auf Saddam.

Es sind eine Boeing 747-200C (YI-AGP) der Irak Airways und Saddam Husseins Präsidentenflugzeug; eine sehr seltene Boeing 747SP (YI-ALM). Die Boeing 747SP ist kürzer und leichter und kann deshalb schneller, höher und weiter fliegen als ein normales Verkehrsflugzeug. Davon wurden auch nur wenig gebaut und die meisten sind längst verschrottet.

Die zwei Boeing 747 sind inzwischen 36 Jahre alt und stehen nun schon seit 27 Jahren untätig herum. Saddam Hussein ist längst tot - und die Jumbojets wohl auch...

10. Juli 2018

Pou-du-ciel - das fliegende Mofa

Andauern laufe ich diesem kleinen schrulligen Flugzeug über den Weg. Alleine dieses Jahr schon zweimal. Man nennt es Pou-du-ciel – „Himmelslaus“. Korrekt heisst es aber „Mignet HM.14“

In den 1930-er Jahren wollte der Franzosen Henri Mignet ein Flugzeug für Jedermann bauen. Es sollte einfach und einfach zu fliegen sein, und billig. Also entwickelte er ein simples Flugzeug aus Sperrholz und Stoff. Sozusagen ein fliegendes Moped. Und billig wurde es dadurch, dass er es klein baute - sehr klein.

Das Flugzeug hat zwei grosse Tragflächen hintereinander. Und wer genau hinschaut sieht, dass es ganz ohne Klappen auskommt. Zum Steuern bewegt man nur das komplette Heckruder und die hintere Tragfläche.
Für den Transport können die Tragflächen ganz einfach gedreht werden, so dass man seinen Flieger auch gut transportieren kann. Auf den Sonntagsasflug, odr so.

Henri Mignet verkaufte zahlreiche seiner Flugzeuge; und vor allem auch die Pläne dazu. So konnte jeder zuhause in der Garage sich sein eigenes Flugzeug bauen. Was bis heute immer noch gemacht wird, weshalb es immer noch nagelneue Pou du ciel gobt.
Die rote Himmelslaus sahen wir im Chateau de Savigny-les-Beaune im Burgund, das blaue in Ta'Qali in Malta. Und auch im Verkehrshaus in Luzern hängt eines an der Decke.

14. Juni 2018

Burgund-Reise: historische Flugzeuge, Feuerwehren und herrlicher Gerümpel

Châteauneuf. In der Nacht hat es wieder geregnet und jetzt scheint die Morgensonne fahl durch den Dunst. Wir verlassen das nette Dorf und fahren weiter am Canal de Bourgogne entlang. Die Landschaft ist märchenhaft schön und schon bald ist der Himmel wieder grau und wolkenverhangen.

Das Chateau de Savigny-les-Beaune (n47.0617, e4.8186) wollte ich mir schon lange einmal anschauen. Frau G. locke ich mit der Schloss-Besichtigung hin – aber in Wirklichkeit will ich mir natürlich die umfangreiche Fahr- und Flugzeugsammlung anschauen. Und die ist wirklich sehr umfangreich.

Gleich beim Eingang beginnt es mit einer Kollektion von Abarth-Rennwagen. Feuerrote Boliden und hochgezüchtet Fiat-Kleinwagen.

In verschiedenen Unterständen und Lagerhallen sind unzählige Traktoren und Feuerwehren und hunderte von Motorrädern ausgestellt. Viele davon exotisch und rar. Doch ob der schieren Menge kann man nur kopfschütteln.

Im Schlosspark stehen so um die 100 Flugzeuge aus den 1950 bis 80-er Jahren. Darunter viele bekannte Kampfflugzeuge der Sowjetunion und der USA. Aber natürlich auch zahlreiche und etwas weniger bekannte französische Flieger. Natürlich die verschiedenen „Mystère“ und „Mirage“-Typen, aber auch eine eher seltene „SO-4050 Vautour“.
Und wie in jedem Flugzeugmuseum stehen auch hier eine „de Havilland Venom“ und eine „Vampire“ der schweizer Luftwaffen.
Im Schloss drinnen geht es weiter mit mindestens eintausend Flugzeugmodellen und einigen Hundert Motorrädern. Es sind viele sehr exotische Maschinen ausgestellt, aber was fehlt ist ein Solex!

Nach so viel Technikgeschichte machen wir uns müde und glücklich auf den Heimweg. An den Weinbergen von Beaune vorbei, über die Saône bis zu den ersten Jurahügeln. Unterwegs beginnt es zu regnen und wir fahren weg von der Hauptstrasse und machen in Villeneuve-d’Amont (n46.9391 e6.0322) Feierabend.
Der Regen prasselt aufs Dach und es hört sich wie Beifall an – so schööön.

18. Mai 2018

der Riesenflieger landet in Luzern

Am letzten Dienstag ist weder so eine riesige Antonov in Emmen bei Luzern gelandet. Ich hätte sie mir gerne angeschaut, doch der Broterwerb und der Regen hielten mich davon ab.

Die Volga-Dnepr Airlines landen regelmässig in Luzern. Sie holen da immer riesige Raketenspitzen für die amerikanischen Atlas-V-Raketen ab. Diese sogenannten Nutzlastverkleidungen können nur mit dem allergrössten Flugzeug der Welt transportiert werden – mit der Antonov An-124-100.
Wobei das nicht ganz stimmt, denn es gibt noch eine vergrösserte Version davon, die Antonov An-225. Das Einzelstück kann über 300 Tonnen Fracht transportieren. Definitiv Weltrekord.

Das nächste Mal will ich hautnah dabei sein...

29. Januar 2018

Malta: Flieger und Blindgänger

Heute machen wir eine Expeditionsreise in Maltas Mitte. Wir hoppeln mit unserem Mietauto von Sliema nach Westen. Wieder dieser anregende Linksverkehr und die bockigen Strassen – ich mag das. Frau G. nicht so.
Einen ersten Halt machen wir heute in Mosta. Das Wahrzeichen ist die berühmte Rotunda, die Maria Himmelfahrt Kirche. Berühmt ist sie vor allem wegen ihrer wirklich imposanten Kuppel. Diese misst stolze 36 Meter im Durchmesser und ist damit eine der Grössten in ganz Europa. Das Pantheon in Rom und die Hagia Sophia in Istanbul sind nur wenig grösser; und die sind auch 1'500 Jahre älter.


Noch berühmter ist die Rotunda aber wegen der Bombe. 1942 schlug hier nämlich versehentlich eine deutsche Fliegerbombe ein. Eigentlich galt sie dem britischen Flugplatz Ta'Qali nebenan, traf aber dummerweise die Kirche. Zum grossen Glück explodierte sie nicht und hinterliess bloss ein Loch in der Kuppel. Auf wundersame Weise wurde von den dreihundert Anwesenden keiner ernstlich verletzt.
Wer ganz genau hinschaut, kann da wo damals die Bombe die Kuppel durchschlug eine kleine Markierung sehen. Ich hab sie aber erst zuhause auf den Fotos gefunden.

Die in der Sakristei ausgestellte Fliegerbombe ist aber nicht die echte. Diese hat man damals nämlich entschärft und ins Meer geworfen. Darum muss jetzt eine ähnliche Fliegerbombe herhalten.

Ja, dann wollen wir uns doch auch diesen ehemaligen britischen Militärflugplatz Ta'Qali anschauen, für den die Bombe ursprünglich bestimmt war. Heute befindet sich in den alten Hangars das „Malta Aviation Museum“ (n35.8934, e14.4164). Das Museum ist noch relativ neu und präsentiert einige Dutzend Ausstellungsstücke. Vieles sind noch im Originalzustand und unrestauriert, was mir ja ganz besonders gefällt. Aber davon berichte ich dann ein andermal…

Die Festungsstadt Mdina liegt ganz in der Nähe. Vor dem Stadttor erinnert ein eigenartiges Denkmal an die schlimmen Kriegszeiten. Wie King Kong im Film greift sich der Mann die Hakenkreuz-Flugzeuge vom Himmel.

21. Dezember 2017

Gaddafis Air Force One

Als ich neulich mit dem Schnellzug von Montpellier nach Barcelona pfiff, sah ich kurz vor Perpignan ein Flugzeug stehen. Irgendetwas kam mir eigenartig vor. Es reichte grad noch um ein Foto machen, dann waren wir schon vorbei.

Später habe ich dann nachgeschaut. Das Flugzeug mit der Kennung (5A-ONE) ist ein Airbus A340-200 der Afriqiyah Airways. Und es war das Flugzeug vom einstigen libyschen Staatsoberhaupt Muammar al-Gaddafi.
Voller Einschusslöcher kam es 2012 zur Reparatur ins Airbuswerk. Nachher war dann plötzlich nicht mehr klar, wer eigentlich der Eigentümer des Flugzeuges ist. Denn den Staat Libyen gibt es quasi nicht mehr. Zudem wurde es zwischenzeitlich von einer kuwaitischen Firma gepfändet.
Bis diese Fragen geklärt sind, hat man das Flugzeug auf dem Flughafen Perpignan (n42.7309, e2.8776) erst einmal zwischengelagert. Und da steht es nun seit bald fünf Jahren.

30. Oktober 2017

Bulgarien: Burgas ist nicht nur hässlich

Sozopol. Auch heute scheint wieder die Sonne und das Meer kräuselt sich enzianblau. Im Frühstücksraum sind wir die ersten und greifen reichlich zu. Dann schütteln wir die Krümel ab und checken aus. Denn heute wollen wir weiter. Weiter nach Burgas und Nessebar.
Burgas ist eine grosse Hafenstadt mit Ölraffinerien und Schwerindustrie rund herum. Deshalb wirkt Burgas auf den ersten Blick etwas – öööhm – spröd und abweisend. Doch ich weiss von früher, dass es in Burgas auch einige richtig schönen Ecken gibt.


Wir parkieren hinter der Hafenverwaltung und spazieren quer durch den Stadtpark bis zum Pier (n42.4954, e27.4852). Die vielen verrammelten Gartenlokale zeigen, wie beliebt der Park und der Strand im Sommer sind. Aber ausser ein paar Jogger und Hündeler sind wir heute die einzigen hier.
Der Pier ist aus klotzigem Beton und so etwas wie das Wahrzeichen von Burgas. Von draussen sieht man nur den Stadtpark-Hügel, nicht aber die Stadt dahinter. Schön. Und sau kalt.

Wir rundgangen an der „Kiril und Methodius Kathedrale“ vorbei zur „Aleksandrovska“, der Flaniermeile im Stadtzentrum. Viele Häuserzeilen sind noch aus der Jahrhundertwende, dazwischen klotzen aber auch einige Ostblockbauten mit ihrer Betonästhetik.


Überall in Bulgarien gibt es diese Kioske. Entweder ist der Tresen auf Kniehöhe oder so klein, dass man kaum hineinsehen kann. Oder beides.
Wir beäugen die Schaufenster und sitzen ausgiebig in einem Strassencafé. Dann haben wir alles gesehen und fahren weiter zu den Salinen am Stadtrand. Hier könne man wunderbar Wasservögel beobachten, prahlt eine Infotafel. Doch heute sind keine Vögel anwesend. Und die eigentlichen Salinen sind viel zu weit weg, um etwas zu erkennen. Nur trübweisse Salzhügel und ein paar Möwen, die das Meersalz würzen.

Wenn schon keine Wasservögel, dann schauen wir uns halt die Flugzeugsammlung vor dem internationalen Flughafen Burgas an. Hier stehen die üblichen Rasen-Flugzeuge, wie überall in Osteuropa: Tupolev, Antonov, Mig aus den 1960 und 70-er Jahren. Und mitten im Verkehrskreisel noch eine schöne Iljuschin Il-14 von 1958.

Heute übernachten wir im „Hotel Festa Panorama“ in Nessebar. Das Hotel ist ganz ein nobles und wir bekommen sogar ein Zimmer mit schönem Meerblick. Am Pool sonnen sich graue und faltige Wesen. Wie Echsen tanken sie Sonne um in Bewegung zu kommen.

23. September 2017

küss mich ein letztes Mal - Casablanca

Vor zehn Jahren wurde der internationale Flughafen Casablanca-Anfa (n33.5569, w7.6606) geschlossen. Heute ist von ihm ausser einigen Hangars und dem Gerippe des ehemaligen Kontrollturmes kaum noch etwas übrig. Ich ging hin und schaute mich um.

Irgendwo im Gestrüpp schläft eine Piper Aztec. Und in der hintersten Ecke eines Hangars entdecke ich ein mir unbekannter Flieger vor sich hin. Wie ich später erfahre ist es eine seltene Stampe et Vertongen SV-4 aus den 1930er Jahren.

Auf dem ehemaligen Vorfeld stehen zwei Boeing 373-200 aus den 1970-er Jahren und eine Caravelle III von 1967. Und natürlich die dreischwänzige Lockheed L-749 Constellation, wegen der ich eigentlich hier war.

Wer die Überbleibsel anschauen möchte, muss pressieren. Denn auf dem alten Flugplatz entsteht grad ein nagelneues Quartier. Überall spriessen Hochhäuser und die neue Strassenbahn saust schon quer über die Piste. Und schon jetzt versperren viele Gitterzäune den Zugang.
Wie sagte László im Film „Casablanca“: «Küss mich, küss mich als wäre es das letzte Mal.»