31. Juli 2013

Zehennagel-Mathematik

Aus wissenschaftlichen Gründen mache ich einige Tage Blog-Sommerpause. Ich werde nichts schreiben. Auch nicht, dass ich heute morgen ausgerechnet habe, dass mir in meinem ganzen Leben vermutlich mehr als 4 Kilo Zehennägel wachsen. An jedem einzelnen Fuss. Hätte ich vielleicht doch sammeln sollen – odr so.
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30. Juli 2013

vom Aussterben der Schlappschwänze

Aus medizinischen Gründen mache ich einige Tage Blog-Sommerpause. Ich werde nichts schreiben. Auch nicht, was ich heute gelesen habe. Nämlich: Das neulich amerikanische Wissenschaftler herausgefunden haben, das Impotenz nicht erblich sei. Leider stand da nicht, wieso? Hat aber bestimmt etwas mit dem Klimawandel zu tun - odr so…
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29. Juli 2013

kalter Kopf im Google

Aus bildungspolitischen Gründen mache ich einige Tage Blog-Sommerpause. Ich werde nichts schreiben. Auch nicht, dass wenn man im Google „241543903“ eingibt, man unzählige Bilder von Leuten, die ihren Kopf in den Kühlschrank stecken, findet – odr so.

28. Juli 2013

mein fuselt

Aus arbeitsrechtlichen Gründen mache ich einige Tage Blog-Sommerpause. Ich werde nichts schreiben. Auch nicht, dass ich vermute, das es hier in der Wohnung Feng Shui hat. Und das lässt überall den Dreck liegen und ich muss mit dem Flusenmofa drüber – odr so.

27. Juli 2013

Bumbeidschi mit Zahnlücke

Aus kulturellen Gründen mache ich einige Tage Blog-Sommerpause. Ich werde nichts schreiben. Auch nicht, dass ich durch meine Zahnlücke pfeifen kann. Ich heute hätte beinahe „heidschi-bumbeidschi“ gepfiffen, täte ich spanisch können – odr so.
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26. Juli 2013

Gummistiefel oder wie Lurch

Aus klimatischen Gründen mache ich einige Tage Blog-Sommerpause. Ich werde nichts schreiben. Auch nicht, dass es unter meinen Achseln saftelt. Wenn ich sie bewege, gibt es ein lurchiges Geräusch. Schmatzt wie nasse Gummistiefel. Ihr wisst schon – odr so.
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25. Juli 2013

Felssturz am Giswilerstock

Der Giswilerstock ist so ein typischer Voralpenberg. Nicht besonders hoch, aber immer in Bewegung. Irgendwie immer entgegenkommend.

Grad neulich ist wieder ein grosses Stück davon weggebrochen und effektvoll talwärts gedonnert. Ausser etwas Wald und einem nigelnagelneuen Wanderweg ist dabei nichts kaputt gegangen.
Ich schätze den Felsabbruch auf deutlich über zwanzigtausend Tonnen.
Und es hat noch mehr losen Fels droben. Mal schauen, wann der herunter kommt? Vielleicht bin ich dann zuhause, nicht dass ich wieder den entscheidenden Moment verpasse...

24. Juli 2013

zuhause - und nun?

Kaum zuhause werde ich schon wieder vom Alltag belästigt. Die Erwerbsarbeit lauert und die Briefpost stapelt sich schuhtief. Die Steuerverwaltung hat da noch einige Fragen und draussen ist heisses Sommerwetter.

Ich verspüre dringendes Fernweh.

23. Juli 2013

Benelux: noch etwas Elsass, dann ist Schluss…

Saverne. Früh am Morgen steige ich noch einmal ganz hinauf auf die Burgruine und betrachte den Sonnenaufgang. Orange-bräunlich leuchtet sie durch den Morgendunst. Wunderbar - Sonnenaufgang können sie gut, die Franzosen. Leck mich, was bin ich ein Romantiker…

Wir fahren von Saverne mitten durchs Elsass hinunter nach Süden. Nicht auf der berühmten Weinstrasse, sondern mitten durchs Ried. Topfeben und Getreidefelder.

Wie jedesmal besuchen wir zum Abschluss Neuf-Brisach und bewundern die kulturellen Höhepunkte der eigenwilligen Stadt.

Dann machen wir uns wehmütig auf den Weg. Die Schlussetappe in die Schweiz, nachhause. Schööön war's ...

22. Juli 2013

Benelux: Mosel interruptus

DER Tag beginnt ungut: Kein Brot, dafür Baumaschinen zum Frühstück. Gut, fahren wir halt nach Cochem. So früh am Vormittag hat es hier noch kaum Ausflügler. Wir schlendern durch die Gassen und Frau G. kauft eine neue Handtasche. Und das obwohl, wie ich anmerken möchte, sie schon eine Handtaschen besitzt. Ich stelle da einen gewisse Tendenz zur Zweit-Handtasche fest.

Ich kaufe mir auch etwas; ein Sandwich mit Curry-Huhn. Warum die da aber immer Tomate hinein tun? Die isst ja sowieso keiner! Gegen Mittag besteigen wir unseren Möbelwagen und verlassen das Mosel Tal. Es war schön hier, aber wir müssen etwas eher zurück als geplant. Also los.

Wir fahren südwärts, immer auf kleinen Nebenstrassen und über die Hügel des Hundsrück. Nach wenigen Stunden Fahrt sind wir bereits im Unterelsass. Erst wollen wir in Bitche übernachten, aber es ist noch früh. Und heiss. So fahren wir weiter südwärts bis nach Saverne. Ich mag Saverne gerne; und ich kenne es von früher, von verschiedenen Kanalschiff- und Velofahrten.

Diesmal übernachten wir beim Château du Haut-Barr. Von hier oben geniessen wir einen grossartigen Rundumblick. Ein ruhiger und lauer Sommerabend. Leider voraussichtlich der letzte auf dieser Reise.

20. Juli 2013

Benelux: bis Frau G. wankt

In Beilstein besteigen wir ein „Fahrgastschiff“. Eigentlich wollten wir Mosel aufwärts, aber da fährt grad kein Schiff. Also ausflügeln wir nach Cochem.


Eine Schleuse und eine Stunde später erreichen wir das Städtchen. Hier hat es uns das letzte Mal so gut gefallen. Heute reicht unser Aufenthalt aber grad einmal für ein Schoko-Eis, dann geht es gleich wieder zurück.

Die Flusslandschaft ist herrlich und das Schiff voller Senioren. Aus dem Lausprecher besingt uns Heino mit uralten Schlagern. Mit all dem habe ich ja eigentlich kein Problem; bloss eine Abenteuerreise sieht halt schon etwas anders aus.

Zurück in Beilstein geniessen wir die schattigkühlen Gassen und besuchen eine der hier typischen Weinschenken. Eisenstühle unter alten Eichen, Schiefermäuerchen und schattige Reben. Wir trinken Erdbeer-Bowle bis Frau G. wankt.

Wir übernachten in Valwig. Schöner Platz am Moselufer. Am Abend besuchen wir die Gaststätte nebenan. Ich frage ganz beiläufig nach Wlan. Da wird der Gastwirt ganz wild. Nein, und sowieso ausschliesslich für Hotelgäste und illegal und sowieso. Kurz darauf reicht er uns die Rechnung und verabschiedet sich wortlos - ein klassischer Rauswurf.

19. Juli 2013

Benelux: Wein, Berg und Schweiss

Vom „Calmont“ in Bremm sagen sie, er wäre der steilste Weinberg weltweit. Und in der Tat, er ist huerä stotzig. Grund genug für einen kleine Weinberg-Spaziergang.

Ein fussbreites Wegli führt steil bergan. Ab und zu geht’s über eine Treppe, dann wieder schräg dem Hang entlang. Schiefergeröll und Rebstöcke. Schon bald haben wir eine prächtige Aussicht auf die Mosel. Die schleift hier ziellos herum.

Weit unter uns brummen die Schiffe. Die Sonne brennt uns ans Gehirn, kaum Schatten hier oben. Da und dort wachsen wilde Erdbeeren; saftig und süss. Schön.

Die mittägliche Hitze treibt uns zurück. Und weiter. Unterwegs wirbt eine Metzgerei mit „Debbekoche und Apfelmus“. Ich habe keine Ahnung was das ist, ist aber bestimmt lecker. Ich erwerbe also eine schicke Polystyrol-Schale, darin geraffelte und im Ofen gebackene Kartoffelnmit Zwiebeln und Speck. Sieht sehr unschön aus, ist aber wie vermutet lecker.

18. Juli 2013

Benelux: warum ich die Deutschen mag

Jetzt sind wir schon die dritte Nacht auf dem Womo-Stellplatz in Neumagen-Dhron. Unser Nachbar trägt heute ein blaues Leibchen mit dem Aufdruck: «Sex-Instruktor - erste Lektion gratis». Ich glaub, wir sollten weiter zu ziehen...


Im Nachbarort kauft Frau G. beim Winzer einige Flaschen „Piesporter Goldtröpfchen“. Harter Stoff; vor zwei Jahren hat mich das Goldtröpfchen dahingerafft und gebodigt. Aber es ist nun mal der beste Wein südlich von Grönland.

Traben-Trarbach ist wieder so ein malerisches Moselstädtchen. Fast schon kitschig schön und dementsprechend gut besucht. Am Moselufer würgen Schiffe ihre Touristenfracht an Land, die sich dann als vielfüssige Schlange durch die Gassen quetscht. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viele bleiche Beine, weissen Sportsocken und braunen Sandalen gesehen. Netzhautablösend.

Nach einer langen Fahrt, es dürften über vierzig Kilometer gewesen sein, finden wir in Pünderich einen Übernachtungsplatz. Ich kenne den von früher; ganz einsam und romantisch. Heute nicht, es sind schon ettliche andere da. Sogar ein Eisverkäufer kommt mit seiner Transe vorbei. Zwei Kugeln; Schoggi und Mokka.

Es ist so herrliches Wetter. Den ganzen Tag Sonnenschein und ein erfrischendes Lüftchen. Warum kann es nicht immer so sein?

17. Juli 2013

Benelux: herum moseln und nichts tun

Heute wollen wir hier bleiben und nichts tun, denn unsere Velos müssen ruhen. Vielleicht tue ich etwas arbeiten; wobei - wenn ichs mir recht überlege: Nein. Allerdings sind wir extra wegen meiner Arbeit und dem Wlan hier auf dem Stellplatz.

Ein wunderschöner Sommertag steht an. Wolkenlose Bläue. Wir sind von unzähligen weissen Wohnmobilen und ihren weissköpfigen Bewohnern umzingelt. Eigentlich ganz nette Leute. Wobei - die Kombination mit viel freier Zeit, viel Durst und Moselwein führt zu eher eigenwilligen Resultaten.

Wir tun also nichts. Sitzen herum und lesen. Füttern das ortsansässige Geflügel mit Keksen. Langeweile kommt keine auf, denn die Neuankömmlinge unterhalten uns mit Camping-Commedy. Sie präsentieren uns, wie sie mit ihren Wohnmobilen auf diese gelben Keile zu fahren versuchen. Der Mann am Steuer gibt Gas, die Beifahrerin fuchtelt wild mit den Armen und weist ein. Der Motor heult weinerlich auf, die Kiste hüpft nach vorne. Bleibt abrupt stehen, und rollt wieder in die Ausgangsposition zurück. Mehrfachwiederholung, bis zum erreichen der Waagerechte oder Kapitulation.

Nach meinem Mittagsschlaf taucht die Sonne beängstigend hinter die Hügel. Abendessen; ich koche. Erster Gang: Chips aus der Tüte. Zweiter Gang: Resten aus dem Kühlschrank. Zum Dessert gibt’s die verblieben Entenkekse. Ein traumhaftschöner Tag geht zu Ende.

16. Juli 2013

Benelux: Eierlikör und mein Pavian-Arsch

Ein himmelblauer Morgen in Neumagen-Dhron. Die Sonne lacht und ein laues Lüftchen weht. Und wir wollen Velo fahren. Der Mosel entlang, soweit wie wir mögen.

Weinberge rechts und links. Dazwischen die Mosel, bleiern und jauchefarbig. Wir sausen dahin, schneller als die Frachtschiffe. Am Mittag kommen wir nach Bernkastel-Kues. Ein nettes Städtchen mit vielen Fachwerkhäusern und Tagesausflüglern.

Wir wenden unsere Stahlrösser und fahren heimwärts. Der Mosel-Radweg ist an so einem Julitag rege befahren. Am Morgen ging’s noch, aber jetzt am Nachmittag herrscht nun ordentlich Verkehr. Meist ältere Herrschaften mit gemieteten Elektro-Velos. Deren Fahrstil ist dementsprechend wackelig und manche Nerven liegen blank.

«hintereinadää faarn» keift uns eine Radfahrerin mit einem lederigem Gesicht und einem schamroten Strampelanzug an. Dabei ist Platz genug um mit einem Sattelschlepper zu kreuzen; quer, und freihändig und mit geschlossenen Augen - blöde Kuh.

Wir pausieren in einer malerisch gelegenen Gaststätte. Zur Stärkung gibt’s ein Eis mit viiiel Eierlikör drauf. Im Nachhinein stellt sich Eierlikör aber als eher suboptimal heraus. Frau G. will kotzen, verzichtet dann aber doch.

Um vier sind wir zurück. Die 50 Kilometer Velofahrt hat Spuren hinterlassen. Mein geschundener Steiss fühlt sich gerötet an. Der Glutaeus maximus brummt. Schön war’s.

15. Juli 2013

Benelux: Trier - isch kumm bei dir

Gestern sind wir noch nach Trier gefahren. Der dortige Stellplatz ist gut besucht. Die Wohnmobile kuschen eng, wie Schafe im Regen. Mir sind das zu viele, wir übernachten deshalb andernorts. Im McDonald funktioniert das Wlan nicht. Und der Tresen-Knecht sagt den bemerkenswert poetischen Satz: «isch kumm gleich bei dir». Hallo Deutschland.

Trier ist alt, schreibt der Prospekt; mindestens zweitausend Jahre alt. Vielleicht die älteste Stadt Deutschlands. Und Trier ist die Geburtsstadt von zwei der grössten Unterhaltungskünstlern: Karl Marx und Guildo Horn. Aber von all den Superlativen spüren wir heute nichts. Es ist schon wieder so beschämendes Wetter, gräulich.

In der Altstadt bewundern wir die bunten Fassaden, meist Nachkriegs-Barock. Und dieses finstere römische Stadttor „Porta Nigra“. Seit mehr als zweitausend Jahren unfertig und immer noch eine Baustelle.

Heiland & Maria…

Nach dem Mittag kommen scharenweise Tagesausflügler und kurzzeitig sogar etwas Sonne. Sieht doch gleich alles viel hübscher aus; mit Sonne - mein ich.
Trier ist eigentlich eine wunderschöne Stadt. Bei dem miesen Wetter aber nicht.

Wir fahren nach Neumagen-Dhron an der Mosel. Hier finden wir auf dem Wohnmobilstellplatz ein vorübergehendes zuhause. Sie Sonne scheint. Wunderbarer Ausblick auf den Fluss und die Weinberge am Gegenhang. Huerä schön hier.

14. Juli 2013

Benelux: UFO oder was weiss ich...

Überall auf dem Boden rätselhafte Zeichen.

Keltisch? Eine Laune der Natur? Oder doch ausserirdisch? Man weiss es nicht - mysteriös

13. Juli 2013

Benelux: mitten in Lëtzebuerg

Der Mittelpunkt des Grossherzogtum Luxemburg ist gar nicht so einfach zu finden. Zwar ist der Obelisk riesengross und von weit her zu sehen. Aber kein Wegweiser weist den Weg. Endlich gefunden, bin ich wahrlich beeindruckt. Ja man könnte sogar sagen - richtig euphorisch.

Ein zweiter Mittelpunkt von Luxemburg ist die gleichnamige Hauptstadt. Die ist in Verhältnis zur Landesgrösse gigantisch, aber in Wirklichkeit recht überschaubar. Selbst der Stadtplan hat gut in meiner Handfläche Platz.

Wir lassen uns vom öffentlichen Nahverkehr ins Stadtzentrum chauffieren. Letztes Mal erlebte ich eine quirlige Stadt; heute erscheint mir alles trüb und fad.

Vor dem grossherzogliche Palais im flämischer Renaissance Stil, stolziert eine Soldaten-Marionette stetig auf und ab. Vom immer gleichen hin und her zeichnet sich auf dem Pflaster bereits eine braune Spur ab. Wie die Schleimspur einer Schnecke.

Am anderen Ende der Altstadt steht der Palast der diplomatischen Vertretung der Schweiz; kein flämischer Renaissance Stil, eher Ostblock-Charmes. Umzingelt von Freunden.

In den Strassen geht es geschäftig zu. Ausverkaufsstimmung. Ich kaufe ein Schinken-Käsebrot; allerdings zum regulären Preis.

Das neue Quartier „Kirchberg“ liegt etwas ausserhalb des Stadtzentrums. Hier siedeln unzählige Behörden, Finanzdienstleister und internationale Organisationen. Alle in Häusern aus Glas und poliertem Stein.

Dazwischen steht die neue Philharmonie. Eine schneeweise Muschel auf mehr als 800 Stahlbeinen. Die Tür ist nicht abgeschlossen und keiner da, also besichtigen wir auch die Innenräume. Lichtdurchflutet und chic. Daneben wirke ich winzig und schäbig.