23. Oktober 2012

getarnt Reisen

Wenn wir unterwegs sind übernachten meist „frei“, also nicht auf Camping- oder Stellplätzen. Damit wir belästigungsfrei ruhen können, haben wir unser Wohnfahrzeug getarnt. Das tönt jetzt spektakulär, ist es aber überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil; unser Bus schaut völlig gewöhnlich aus, uninteressant und laaangweilig.

Damit unser Sprinter noch weniger wie ein Reisemobil aussieht, haben wir vorne und hinten rotweisse Warnstreifen angebracht. Zudem waschen wir ihn nie vor der Reise, so dass ihn eine üppige Staubschicht überzieht. So getarnt sieht er aus wie einer vom Strassenunterhalt oder der Kanalreinigung.

Mit unserem „getarnten“ Fahrzeug haben wir sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Positiv ist: Wir können ihn überall abstellen, niemand interessiert sich dafür. Wir übernachten an den schönsten Plätzen, ob Flussufer oder Altstadt; immer problemlos. Wenn mal Parkgebühren anfallen, dann nicht die hohen für Wohnmobile, sondern die billigen für Lieferwagen. Und ganz witzig ist es an Baustellen und Umleitungen; da werden wir oft wie einheimische Baufahrzeuge behandelt und gleich durch gewunken.
Negativ ist aber: Wir werden von anderen Reisenden nicht als solche erkannt. Manchmal wäre es nämlich ganz nett, mit denen ein paar Worte zu wechseln. Und bei Polizei- und Zollkontrollen werden wir gerne raus gewunken, da die meinen, wir transportieren Fracht.
Insgesamt hat sich die "Tarnung" sehr gut bewährt. Wir sind damit unauffällig und sicher unterwegs. Keiner sieht uns, kein will etwas von uns. Wir werden ignoriert und in Ruhe gelassen.

9 Kommentare:

  1. So Streifen wollte ich auf meinen auch immer haben. Mein letzter hatte ja Tarnfarbe, und zuerst dachte ich, das gibt Probleme. Im Gegenteil, das Auto war gewisserweise unsichtbar. Nächste Auto lackiere ich um auf Dunkeloliv :)

    Deiner ist vor allem wegen des grünen Punktes auf der Stoßstange so gut getarnt. Kriegt mein nächster auch wieder!

    AntwortenLöschen
  2. Jetzt wo du es sagst: Der grüne "Zurkenpunkt" unterhalb vom Mercedesstern. Der ist ganz wichtig.

    AntwortenLöschen
  3. Sag ich doch immer, bloß nicht wie ein Camper aussehen!!!!

    AntwortenLöschen
  4. genau meine taktik.
    für die steigerung des in ruhe gelassenwerdens hat ein freund vorgeschlagen "internationale organtransporte" auf die tür zu schreiben...
    gibt aber am zoll probleme, ausser man hat immer eine rindsleber im kühlschrank

    AntwortenLöschen
  5. Die Schweizer haben gerne ihre Flagge irgendwo auf dem Auto, das sieht dann aus wie ein Fahrzeug mit Hilfsgütern vom Roten Kreuz.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Und dafür tragen dann die Locals ihre verletzten Kinder zu dem Wagen mit dem weissen Kreuz - in Afrika scheint sich dieses Tarnen nicht bewährt zu haben ;-)

      Löschen
    2. unser Auto meiden sogar die Eingeborenen.

      Löschen
  6. Diese rotweißen Streifen in reflektierender Folie sind in Deutschland m.W. für Privatpersonen nicht zulässig-kann man auch nicht so ohne weiteres kaufen.
    Wndert mich dass die regelungswütige Schweiz da liberaler zu sein scheint...
    Oder ist es einfach so, dass man's zwar nicht darf, es aber eh keinen kümmert wenn man's doch tut?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Die Streifen sind nicht reflektierend. Die sind in der Schweiz problemlos zugelassen - und nicht reglementiert.

      Löschen