24. Dezember 2011

ein Lieblingsbild zu Weihnachten

Weihnachten ist ja geprägt von kitschigen Bildern. Von überall blicken uns pfausbackige Engel und aufgedunsene Weihnachtsmänner an. Es geht aber auch anders.

„Die Jungfrau züchtigt den Jesusknaben vor drei Zeugen“. 1926 von Max Ernst gemalt. Ein grossartiges Bild, dass einem verblüfft und verwirrt.

Was sehen wir? Maria, die Mutter Gottes, versohlt ihr Kind; den Jesus. Seine Füdlibacken sind schon gerötet und sein Heiligenschein liegt am Boden. Drei Männer beobachten gelangweilt das Geschehen.
Die Jungfrau Maria, Mutter Gottes, ist traditionell das Sinnbild für Sanftmut, Milde und Gnade. Hier wird sie aber als Frau und Mutter dargestellt. Sie entzaubert sich selber. Auch Jesus ist einfach ein Menschenkind; augenscheinlich mit den üblichen Problemen.
Statt der einfältigen Hirten sind drei kritische Denker Zeuge des Vorfalls. Max Ernst und seine beiden Freunde Paul Éluard und André Breton.
Nicht bloss ein Heiligenbild, ein Denkbild.

Ich wünsche euch allen wunderschöne Festtage.

2 Kommentare:

  1. Vielen Dank für das schöne Bild - es ziert statt eines Weihnachtsbaumes nun unsere Stube.
    Hier noch der Link für eine Live-Schaltung in's weihnächtliche Palästina:

    http://www.videoportal.sf.tv/video?id=9e1dff6e-711e-4f02-96ef-3c490a44fd57

    Schöne Festtage

    Urs

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  2. Oh, das ist wunderschön, das Bild. Und auch wenn ich natürlich dagegen bin, Kinder zu schlagen, macht es mir die Maria doch gleich etwas sympatischer

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